"Es ist 5 vor 12"

Die Beschäftigten von Froneri Schöller machten in Uelzen deutlich, dass sie nicht bereit sind, "zur Rettung des Werkes" auf bis zu 20 Prozent der tariflichen Leistungen zu verzichten.

Noch am Samstag hatte die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger auf einer Großkundgebung unter dem Motto „Es ist 5 vor 12“ den Beschäftigten des Schöller Eis- und Tiefkühlbackwarenwerks Uelzen Mut zugesprochen. Nestlé hatte das Joint Venture "Froneri" vor zwölf Monaten gegründet und plant in Uelzen nicht nur massive Lohneinschnitte, sondern auch 130 Entlassungen.

Heute nun nun hat das Unternehmen die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag und eine Standortgarantie für beendet erklärt. Steffen Lübbert, Verhandlungsführer und Geschäftsführer der NGG-Region Lüneburg: "Der Arbeitgeber ist nicht bereit, sich seiner sozialen Verantwortung zu stellen und der Belegschaft echte Sicherheiten zu garantieren. Am Sonntag werden wir mit unseren Mitgliedern das weitere Vorgehen zur Durchsetzung eines Sozialtarifvertrags beschließen."

„Gegen die Gier der Konzerne“

Bundesweit will Froneri mehr als 400, in Europa mehr als 850 Stellen streichen: zwecks Gewinnmaximierung. Michaela Rosenberger erteilte der Gier nach Umsatzrenditen von 20 Prozent, wie sie Nestlé, u.a. durch Froneri, oder auch Konzerne wie Unilever und Coca-Cola anvisieren, auf der Veranstaltung in Uelzen eine klare Absage: Sie sei nicht nur maßlos, sondern auch zynisch und unmenschlich, weil sie immer auf Kosten und zu Lasten der Beschäftigten gehe. NGG hat in Uelzen bereits 1360 Unterschriften für die Resolution des NGG-Hauptvorstands „Gegen die Gier der Konzerne“ gesammelt.