NGG-Vorsitzende Rosenberger lehnt SPD-Pläne ab

"Wir brauchen keine Pralinensteuer"

Berlin - 29. April 2015

„Eine Zuckersteuer einzuführen oder den Mehrwertsteuersatz für Süßwaren oder kalorienreiche Lebensmittel auf 19 Prozent zu erhöhen, ist ein Irrweg für eine gesunde und ausgewogene Ernährung“, hat Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Pläne der SPD kritisiert.

„Es gibt keine ungesunden Lebensmittel. Eine unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung führen zu Übergewicht und seinen Folgekrankheiten“, hat Rosenberger erklärt. „Mit Steuern, Verboten und Bevormundung wird es keinen Bewusstseinswandel bei der Ernährung geben. In Maßen genießen, nicht in Massen. Darauf kommt es an. Problematisch sind nicht die Lebensmittel, sondern die Häufigkeit ihres Konsums.“

Rosenberger warnte vor der Regulierung von Inhaltsstoffen wie Alkohol im Bier, Fett in der Wurst oder Zucker in der Schokolade. Notwendig seien sachliche Aufklärung und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Nahrungs- und Genussmitteln, nicht die Einschränkung von Freiheiten und das Diktat, was jeder mündige Bürger in seinem Kühlschrank und auf seinem Teller haben dürfe.

„Damit Kinder frühzeitig lernen, woraus Lebensmittel bestehen, wie sie zubereitet werden und wie sie sich gesund ernähren können, sollte im Rahmen des Sozialkundeunterrichts auch das Thema Ernährung einen festen Platz erhalten“, hat die NGG-Chefin gefordert.

Rosenberger erinnerte daran, dass Dänemark 2012 die Fettsteuer nach nur einem Jahr wieder abgeschafft habe. Sie war nicht nur kostspielig, sondern hatte auch keinerlei Wirkung auf das Essverhalten. „Wir brauchen keine Pralinen-Steuer oder eine Strafsteuer auf Olivenöl, noch wollen wir vom Staat bevormundet werden!“

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