Zweite Verhandlung mit dem BdS bleibt ohne Ergebnis

Siebert: "Diese Arbeit ist mehr wert als das Mindeste"

Berlin, 2. Oktober 2014

Auch in der zweiten Verhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) wurde keine Einigung erzielt. Die Verhandlungen wurden ergebnislos auf den 16./17. Oktober 2014 vertagt. Vom Abschluss eines neuen Tarifvertrages würden die mehr als 100.000 Beschäftigten bei Burger King, McDonald‘s, Autogrill und anderen Mitgliedsunternehmen des BdS profitieren.

Zum Stand der Verhandlungen erklärte Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG: „Ein Vierteljahrhundert nach der Wende beharren die Arbeitgeber darauf, im Osten Deutschlands weniger zu bezahlen. Dafür haben weder wir noch die Beschäftigten im Osten Verständnis. Mit so einer Vereinbarung wäre der morgige Jahrestag der Wiedervereinigung für sie kein Grund zu feiern.“  

In der ersten Verhandlungsrunde im September habe die Arbeitgeberseite ein „nicht verhandelbares Angebot“ vorgelegt, wonach die Beschäftigten zwar künftig vom gesetzlichen Mindestlohn profitierten, im Gegenzug aber auf Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld und Zuschläge, etwa für Feiertags- und Wochenendarbeit, verzichten sollten. Unterm Strich hätten so auch die Beschäftigten in den unteren Lohngruppen trotz der Einführung des Mindestlohns weniger in der Tasche gehabt als bisher. 

Burkhard Siebert: „Das minimal verbesserte Angebot aus der zweiten Verhandlung hat an der Tatsache, dass die Arbeitgeber die Einführung des Mindestlohnes von den Beschäftigten alleine tragen lassen wollen, wenig geändert. Da machen wir nicht mit. Diese harte, stressige Arbeit ist mehr wert als das Mindeste, mehr wert als nur den Mindestlohn. Angesichts vieler offener Stellen und großer Nachwuchssorgen, kann es sich die Branche gar nicht leisten, auf Mindestlohnniveau zu verharren. Es braucht gute, attraktivere Arbeitsbedingungen, also einen fairen Tarifvertrag, Zuschläge, Sonderzahlungen und verbindliche Regeln.“

Pressemitteilung Burkhard Siebert nach der ersten Verhandlungsrunde am 23. September 2014