NGG-Vorsitzende weist Forderung nach "Zucker-Fett-Steuer" zurück

"Es gibt keine ungesunden Lebensmittel"

Berlin – 16. Juli 2014.

Scharf zurückgewiesen hat Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Forderung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und anderer Verbände, eine Zucker-Fett-Steuer in Deutschland einzuführen oder für kalorienreiche Lebensmittel den Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent anzuwenden.

„Es gibt keine ungesunden Lebensmittel. Eine unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung führen zu Übergewicht und seinen Folgekrankheiten“, hat Rosenberger erklärt. „Mit Steuern oder Verboten wird es keinen Bewusstseinswandel bei der Ernährung geben. In Maßen genießen, nicht in Massen. Darauf kommt es an. Problematisch sind nicht die Lebensmittel, sondern die Häufigkeit ihres Konsums.“

Rosenberger warnte davor, dass die Tabakproduktrichtlinie als Vorbild für die Regulierung auch anderer Lebensmittel oder Inhaltsstoffe wie Alkohol im Bier, Fett in der Wurst oder Zucker in der Schokolade herhalten müsse. In dieser Auseinandersetzung gehe es längst nicht mehr um sachliche Aufklärung oder einen verantwortungsbewussten Umgang mit Nahrungs- und Genussmitteln, sondern um die Einschränkung von Freiheiten.

„Damit Kinder frühzeitig lernen, woraus Lebensmittel bestehen, wie sie zubereitet werden und wie sie sich gesund ernähren können, sollte im Rahmen des Sozialkundeunterrichts auch das Thema Ernährung einen festen Platz erhalten“, hat die NGG-Chefin gefordert.

Rosenberger erinnerte daran, dass Dänemark 2012 die Fettsteuer nach nur einem Jahr wieder abgeschafft habe. Sie war nicht nur kostspielig, sondern hatte auch keinerlei Wirkung auf das Essverhalten. „Wir brauchen keine Pralinen-Steuer oder eine Strafsteuer auf Olivenöl, noch wollen wir vom Staat bevormundet werden!“