03-28-CHG

Güster: "Humanisierung der Arbeitsbedingungen zum Schlüsselthema machen!"

Saarbrücken - 28. März 2015

„Der Leistungsdruck in den Betrieben nimmt immer mehr zu. Die Sechs- oder Sieben-Tage-Woche und die Rund-um-die-Uhr-Produktion werden immer mehr zum Regelfall. In einer 2012 veröffentlichten Studie des ‚Index Gute Arbeit‘ gaben 72 Prozent der Beschäftigten in der Ernährungswirtschaft an, dass sie regelmäßig Überstunden leisten, und 44 Prozent sagten, dass sie regelmäßig am Wochenende arbeiten,“ so Claus-Harald Güster, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), auf einer Veranstaltung seiner Organisation in Saarbrücken. Güster weiter: „In der Arbeitszeitfrage wird in den Betrieben im hohen Maße darüber entschieden, ob unsere Kolleginnen und Kollegen gesund alt werden können!“

Neben der Einkommens- und Beschäftigungssicherung unserer Kolleginnen und Kollegen werden wir den Erhalt ihrer Gesundheit und die Erhöhung ihrer Zeitsouveränität auf die tarifpolitische Agenda setzen, kündigte Güster an: „Wir müssen die Humanisierung der Arbeitsbedingungen zu einem zentralen Schlüsselthema machen. Und wir werden in den Betrieben auch den ‚Generationenvertrag‘ zum Thema machen. Ältere reduzieren ihre Arbeitszeit – Auszubildende werden unbefristet übernommen.“

An die anwesenden Politiker, unter ihnen auch die saarländische Ministerpräsidentin, richtete Güster den Appell: „Wenn die Beschäftigten ausgepresst werden wie Zitronen, führt dies dazu, dass immer mehr Beschäftigte nicht mehr können. Die Rente mit 67 verschärft dabei das Risiko der Altersarmut nur. Sie muss weg. Was wir dringend brauchen, sind flexible, armutsfeste Übergänge in die Rente.“

Güster erinnerte auch an die Gründung der ersten zentral organisierten Gewerkschaft durch die Zigarrenarbeiter vor 150 Jahren in Leipzig: „Dies war die Geburtsstunde nicht nur der NGG, sondern der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Es war die Antwort auf die unbeschreibliche Not der damaligen Lohnarbeiter.“

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