Betriebsgastronomie-Marktführer Eurest: NGG fordert 5,5 Prozent mehr Lohn

NGG droht, dem "Kantinen-Primus" die Suppe zu versalzen: "Kalte Kantinen" nicht ausgeschlossen - auch bei DAX-Unternehmen

Berlin – 17. Juni 2016

Sie sorgen in mehr als der Hälfte der DAX-Unternehmen für gutes Essen – und setzen gleichzeitig ihre 6.000 Beschäftigten auf Diät: Die Eurest Deutschland GmbH ist der „Kantinen-Primus der Nation“. Der Marktführer für Betriebsgastronomie in Deutschland versorgt jeden Tag rund 153.000 Menschen in Firmen mit Essen. Bei der „DAX-Kalorien-Küche“ ist Eurest schwer im Geschäft. Doch das könnte sich bald ändern. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) droht, dass die „Kantinen kalt bleiben“. Betroffen wären dann neben vielen mittelständischen Betrieben auch große Unternehmen wie SAP, der Industriepark Hoechst, die Fa. Braun oder Opel in Rüsselsheim.

Der Grund: Die Arbeitgeber von Eurest haben in den Tarifverhandlungen bislang kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft NGG fordert 5,5 Prozent mehr Lohn. Für den kommenden hat die NGG einen „Eurest-Protest“ angekündigt: Rund 150 Beschäftigte werden vor der Firmenzentrale im hessischen Eschborn in den „Non-Food-Modus“ schalten, so die NGG. Die Gewerkschaft erwartet „starken Unmut“.

„Die ‚Betriebsklima-Aktie‘ ist im freien Fall. Die Stimmung unter den Eurest-Beschäftigten ist angespannt. Eurest lässt seine Beschäftigten zwar lecker kochen – gleichzeitig aber am langen Arm verhungern. Der ‚Gastro-Gigant‘ hat bei den laufenden Tarifverhandlungen bislang keinen Cent mehr Lohn angeboten“, sagt der NGG-Verhandlungsführer Gerd-Joachim Langecker.

Am kommenden Dienstag werden die Verhandlungen, die vor vier Wochen starteten, fortgesetzt. „Wenn die Eurest-Manager kein angemessenes Angebot vorlegen, werden in den Betriebsrestaurants von DAX-Unternehmen und in vielen Kantinen mittelständischer Betriebe die Küchen kalt und die Teller leer bleiben. Es ist nun an Eurest, einen drohenden Warnstreik abzuwenden und zu verhindern, dass Tausende Beschäftigte zurück zum alten Henkelmann und zum selbst geschmierten Butterbrot kehren müssen“, sagt Experte Langecker.

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