Demografischer Wandel braucht passgenaue Lösungen

Rente mit 71: "Ein Brandsatz für das gesellschaftliche Zusammenleben"

Erfurt - 5. November 2016 

Auf einer Veranstaltung ihrer Organisation in Erfurt hat die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger, heute den Forderungen nach einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters eine Absage erteilt. Die Anfang der Woche von den sogenannten Wirtschaftsweisen vorgeschlagene „Rente mit 71“ bezeichnete Rosenberger als „schlechten Witz“ und ein „Schlag ins Gesicht“ für die Beschäftigten in Gastgewerbe, Lebensmittelhandwerk oder Lebensmittelindustrie.

Rosenberger: „In unseren Branchen schafft es ein Großteil nicht einmal bis 65. Die Rente mit 67, 70 oder gar 71, ist für Millionen von Menschen nicht mehr als eine brutale Rentenkürzung.“ Solche Vorschläge seien „Brandsätze für das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland“, die das Land einer echten Antwort auf die Fragen des demografischen Wandels „keinen Deut weiterbringt“.

Um den demografischen Wandel zu bewältigen, brauche es passgenaue Lösungen, die für alle Beschäftigtengruppen einen flexiblen und sozial abgesicherten Übergang in die Rente ermöglichten.

Höchste Zeit sei es, dass sich die Arbeitgeber und ihre Verbände nicht länger aus der Verantwortung stehlen und ihren Teil zur Altersvorsorge ihrer Belegschaften beitragen. „Viel zu viele Menschen haben noch immer keine Möglichkeit, betrieblich vorzusorgen – das muss sich ändern.“

Die Blockadehaltung vieler Arbeitgeber sei unverständlich und viel zu kurz gedacht, schließlich gelte: „sinkende Renten heißt sinkende Kaufkraft“. Rosenberger: „Wenn auf Arbeitgeberseite kein Umdenken einsetzt, bleiben sie künftig auf ihren Produkten sitzen.“

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