DGB-Studie belegt ungleiche Lastenverteilung

Siebert fordert Rückkehr zur paritätisch finanzierten gesetzlichen Krankenversicherung

Hamburg – 30. August 2016

Angesichts der finanziellen Belastung der Beschäftigten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung* hat Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Regierungskoalition aufgefordert, die Arbeitgeber wieder paritätisch an den Beitragskosten zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu beteiligen.

Die abhängig Beschäftigten müssten derzeit die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen von aktuell 1,1 Prozent allein finanzieren, tragen also insgesamt schon 8,4 Prozent, während der Arbeitgeberanteil bei einer Höhe von 7,3 Prozent eingefroren sei. Dies bedeute für einen Durchschnittverdiener eine Mehrbelastung von fast 360 Euro netto im Jahr. Nach neuesten Schätzungen steigen die Mehrausgaben der GKV um 19 Milliarden Euro. Infolgedessen würden die Mehrkosten für einen Durchschnittsverdiener um bis zu 855 Euro jährlich steigen.

„Diese ungerechte Lastenverteilung ist nicht länger hinnehmbar. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Arbeitgeber wieder paritätisch an den Beitragskosten der gesetzlichen Krankenversicherung zu beteiligen. Dies hätte auch den Effekt, dass Arbeitgeber wieder an einer Kostendämpfung interessiert seien“, ist sich der NGG-Vize sicher.

Hinzu komme, dass bereits jetzt viele Leistungen der GKV, wie Sehhilfen, Medikamente, Zahnersatz oder die prophylaktische Zahnreinigung, von den Kassen nicht mehr oder nur noch teilweise bezahlt werden. Laut DGB-Studie betrugen die Kosten hierfür im Jahr 2014 mehr als 43 Milliarden Euro, die allein von den abhängig Beschäftigten getragen wurden.

„Von diesen Leistungen zur Heil- und Gesundheitsvorsorge der gesetzlichen Krankenkassen profitieren auch die Arbeitgeber. Das ist ein vernünftiger Grund mehr, dass sie sich wieder hälftig an den Beitragskosten beteiligen“, so Siebert.

Pressemitteilung als PDF