„Prekäre Jobs, Arbeit in Teilzeit oder mit Minijobs sind meist Frauensache"

Rosenberger warnt vor Altersarmut bei Frauen

Ohrdruf, 17. November 2016.

Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), hat am Donnerstag auf einer Veranstaltung ihrer Organisation im thüringischen Ohrdruf gefordert, den Sinkflug der Altersversorgung zu stoppen, die gesetzliche Rente zu stärken und das Rentenniveau langfristig wieder anzuheben. Gewarnt hat die NGG-Chefin vor einer zunehmenden Altersarmut für Frauen.

„Prekäre Jobs, Arbeit in Teilzeit oder mit Minijobs sind meist Frauensache und führen direkt zu niedrigeren Rentenansprüchen. Hinzu kommen Zeiten von Schwangerschaft und Kindererziehung. Die Politik hat bisher viel zu wenig im Blick, dass Frauen bei der Rente künftig immer mehr die Verliererinnen werden“, kritisiert Rosenberger und fordert, dass Zeiten der Erwerbsunterbrechung oder der Erwerbslosigkeit in der Rentenversicherung aufgebessert werden.

Scharf zurückgewiesen hat Rosenberger die Forderungen von CDU/CSU und so genannten Wirtschaftsweisen nach einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters. „Im Gastgewerbe, im Lebensmittelhandwerk und der Lebensmittelindustrie schaffen es heute schon viele nicht bis 65. Die Rente mit 67, 70 oder gar 71, wie kürzlich gefordert, wäre für Millionen von Menschen nicht mehr als ein gigantisches Rentenkürzungsprogramm.“

Notwendig sei es, heute der Altersarmut vorzubeugen: „Gute Tarifverträge heute sichern gute Renten im Alter. Deshalb ist es so wichtig, dass beispielsweise in der Süßwarenindustrie, in der überwiegend Frauen arbeiten, der Arbeitgeberverband endlich seine Blockadehaltung aufgibt und einen neuen Entgeltrahmentarifvertrag mit der NGG abschließt“, so Rosenberger.

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