Tarifrunde für die Systemgastronomie: Nicht verhandelbares „Angebot“ des BdS

Arbeitgeber machen Rolle rückwärts – zum gesetzlichen Mindestlohn

Hamburg – 28. Oktober 2016

Die erste Verhandlung in der Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) für die rund 100.000 in der deutschen Systemgastronomie Beschäftigten ist gestern ergebnislos beendet worden. Für die unterste Tarifgruppe lag das Angebot des BdS bei 8,84 Euro pro Stunde. „Das ist nicht verhandelbar“, hat NGG-Verhandlungsführer Guido Zeitler erklärt.

„Der Arbeitgeberverband macht mit dem ‚Angebot‘ von 8,84 Euro pro Stunde in der untersten Tarifgruppe eine Rolle rückwärts zum gesetzlicher Mindestlohn“, kritisiert Zeitler und erinnert daran, dass exakt 8,84 Euro ab 1. Januar 2017 als unterste gesetzliche Haltelinie gelten. „Auch das Magerangebot von 8,89 Euro für die Tarifgruppe 2 und Erhöhungen von fünf bis acht Cent in allen anderen Tarifgruppen sind nicht verhandelbar.“

Als beschämend bezeichnete es Zeitler, dass nach dem Willen der Arbeitgeber, die Löhne für die Auszubildenden gar nicht erhöht werden sollen. „Wenn in der Systemgastronomie auch künftig engagierte Fachkräfte arbeiten sollen, dann müssen auch faire Löhne und Ausbildungsvergütungen gezahlt werden. Die Beschäftigten leisten hervorragende Arbeit und haben mehr als nur ein paar Cent Erhöhung verdient“, hat Verhandlungsführer Zeitler betont und die Forderung der NGG bekräftigt:

  • Erhöhung der Löhne um mindestens sechs Prozent,
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen auf 800 Euro im ersten, 900 im zweiten und 1.000 Euro im dritten Ausbildungsjahr sowie
  • eine überproportionale Anhebung der untersten Tarifgruppe.

„Wir erwarten dass der BdS die Denkpause bis zur nächsten Verhandlung nutzt und ein verhandelbares Angebot vorlegt“, so Zeitler.

Die Tarifverhandlungen werden am 30. November 2016 fortgesetzt.

Im BdS sind u.a. die Unternehmen McDonald’s, Burger King, Nordsee, Autogrill, Starbucks, Tank & Rast und Kentucky Fried Chicken (KFC) mit rund 2.700 Restaurants und Cafés organisiert.

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