Minijobs: NGG kritisiert Twitter-Kommentar des CDU-Generalsekretärs

"Ein Zeichen von erschreckend wenig Sachkenntnis"

Hamburg, 4. Juli 2017

Ein Kommentar des Generalsekretärs der CDU, Peter Tauber, im Kurznachrichtendienst Twitter, in dem er nahelegt, dass Menschen, die in Minijobs arbeiten, „nichts ordentliches gelernt haben", wird von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) scharf kritisiert.

Der stellvertretende NGG-Vorsitzende, Guido Zeitler, nannte die Äußerung „überheblich und ignorant“ und bezeichnete sie als ein „Zeichen von erschreckend wenig Sachkenntnis über die Arbeitsrealitäten in Deutschland.“

Vom Generalsekretär einer Regierungspartei sei zu erwarten, dass er weiß, dass es Branchen wie das Bäckerhandwerk oder das Gastgewerbe gibt, in denen Minijobs auch für viele gut ausgebildete Beschäftigte die einzige mögliche Beschäftigungsform darstellen. „Im Gastgewerbe sind rund 40 Prozent  der rund zwei Millionen Arbeitsverhältnisse Minijobs. Dort sind viele Menschen auch nach ihrer Ausbildung gezwungen, einen oder mehrere Minijobs anzunehmen, weil schlicht und einfach keine vollen Stellen angeboten werden.“ Außerdem müssten auch viele Alleinerziehende, in Ermangelung eines flächendeckenden kostenlosen Betreuungsangebotes, gezwungenermaßen in Teilzeit- und Minijobs arbeiten.

Zeitler: „Auch wenn er inzwischen zurückgerudert ist, die Äußerung von Herrn Tauber war eine klare Geringschätzung gegenüber der harten und verantwortungsvollen Arbeit von hunderttausenden Bäckereifachverkäuferinnen, Köchinnen und Köchen oder Restaurantfachleuten in Deutschland, die durch verfehlte Politik in prekäre Jobs gezwungen wurden.“

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