Einsparungen und Stellenkürzungen ohne jede Rücksicht auf Beschäftigte

Job-Kahlschlag bei Nestlé: „Unmoralisch und verwerflich“

Düsseldorf, 23. Juni 2018

„Als höchst unmoralisch und verwerflich“ hat die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Michaela Rosenberger den jüngst vom weltgrößten Nahrungsmittelkonzern Nestlé verkündeten massiven Personalabbau bezeichnet. Auf der Konferenz des Landesbezirks Nordrhein-Westfalen stellte sie klar, dass dem „Job-Kahlschlag bei Nestlé in Deutschland“ keine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern „eine völlig überzogene Renditeforderung“ und die von „Hedgefondsmanagern vorgeschriebene, radikale Gewinnoptimierung“ zugrunde liegen.

Allein am Maggi-Standort Lüdinghausen seien 100 Beschäftigte akut bedroht, deutschlandweit sollten mehrere hundert Arbeitsplätze gestrichen werden. Rosenberger: „Das Nestlé-Management will mit Nahrungsmitteln Rekordrenditen von 18,5 Prozent erzielen – dieses mehr als zweifelhafte Ziel soll ohne jede Rücksicht auf die Beschäftigten, die jedes Jahr Milliardengewinne erwirtschaften, durchgesetzt werden."

Die Beschäftigten lassen sich nicht für dumm verkaufen und wissen genau, was hinter dem geplanten Stellenabbau steht. Das sind die völlig absurden Renditevorgaben aus der Schweizer Konzernzentrale und die Gewinnerwartungen der im vergangenen Jahr im großen Stil eingestiegenen ‚Heuschrecke‘ Daniel Loeb und seines Hedgefonds Third Point.“

Die Gewerkschaft NGG und die Beschäftigten an allen deutschen Standorten seien „gut vorbereitet und fest entschlossen“, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen.

Ansprechpartner für die Presse vor Ort:
Dieter Schormann, NGG-Landesbezirk NRW; Tel.: 0151 25044295

Hintergrund:
Nestlé hat in der Woche vom 11. bis 17. Juni 2018 in Mitarbeiterversammlungen weitere massive Einsparungen und Stellenkürzungen angekündigt. Die Standorte in Ludwigsburg und Weiding sollen geschlossen werden. Für Biessenhofen, Singen und Lüdinghausen wurden Teilschließungen und Personalstreichungen angekündigt. Der Standort Mainz war bereits Ende letzten Jahres geschlossen worden. 

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