Gute und umfassende Tarifverträge als wichtigstes Instrument zur Regelung von Lohn- und Arbeitsbedingungen

Zeitler: Tarifbindung erhöhen

München, 29. Juni 2018

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüße es sehr, „dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in dieser Woche bei der Übergabe des Berichts der Mindestlohnkommission wiederholt darauf verwiesen hat, dass die Mitbestimmungs- und Beteiligungsrechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gestärkt und die Tarifbindung erhöht werden müssen.“ Das hat der stellvertretende NGG-Vorsitzende Guido Zeitler am Freitag auf der Konferenz des NGG-Landesbezirks Bayern vor mehr als 100 Delegierten und Gästen in München erklärt.

Gute und möglichst umfassend geltende Tarifverträge seien das wichtigste Instrument zur Regelung von Lohn- und Arbeitsbedingungen. „Angesichts dessen aber, dass immer mehr Arbeitgeberverbände – so auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband – sich aus ihrer Verantwortung stehlen und Mitgliedschaften ohne Tarifbindung anbieten, fallen immer mehr Beschäftigte aus dem Schutz eines Tarifvertrages. Deshalb muss der Gesetzgeber hier Verantwortung übernehmen.“

Als „höchst unmoralisch und verwerflich“ hat Zeitler den jüngst vom weltgrößten Nahrungsmittelkonzern Nestlé verkündeten massiven Personalabbau von insgesamt bis zu 1.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bezeichnet. „Für diesen Job-Kahlschlag gibt es keine wirtschaftliche Notwendigkeit. Dahinter steckt rücksichtslose Profitgier und eine völlig überzogene Renditeforderung von 18,5 Prozent, die von Hedgefonds-Managern vorgeschrieben wird.“

Allein am Standort Biessenhofen seien mehr als 100 Arbeitsplätze akut bedroht, der Standort des Nestlé-Labors NQAC in Weiding soll sogar komplett geschlossen werden. Zeitler: „Die Beschäftigten lassen sich nicht für dumm verkaufen und wissen genau, dass hinter dem geplanten Stellenabbau die völlig absurden Renditevorgaben aus der Schweizer Konzernzentrale und die Gewinnerwartungen der im vergangenen Jahr im großen Stil eingestiegenen ‚Heuschrecke‘ Daniel Loeb und seines Hedgefonds Third Point stehen.“ Die Gewerkschaft NGG und die Beschäftigten an allen deutschen Standorten seien „gut vorbereitet und fest entschlossen, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen“, hat der NGG-Vize angekündigt.

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