Gesundes Essen soll auf Lehrpläne – Mehrwertsteuer für Schulessen senken

Gewerkschaft NGG fordert Schulfach Ernährung

Leipzig, 6. November 2018

Deutsch, Mathe, Bio – und bald auch gesundes Essen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Einführung eines Schulfachs Ernährung gefordert. „Die steigende Zahl übergewichtiger Kinder ist ein Alarmzeichen. Neben den Eltern sollte auch der Staat mehr für eine gute Ernährung tun“, sagte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Heute Vormittag stellen Ernährungsministerin Julia Klöckner und Gesundheitsminister Jens Spahn in Berlin eine Studie zum Schulessen vor. Auch die Kultusministerkonferenz solle das Thema rasch wieder auf die Agenda setzen, fordert die NGG.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren in Deutschland zuletzt 6,9 Prozent der Mädchen und 11,2 Prozent der Jungen zwischen fünf und 19 Jahren fettleibig. Im Jahr 1980 galten lediglich vier Prozent der Jungen als stark übergewichtig.

Wichtige Grundsteine für eine bessere Ernährung könnten in der Schule gelegt werden, so Zeitler: „Mit einem eigenen Fach würden Kinder und Jugendlich das ,Einmaleins des Essens‘ lernen. Dabei geht es nicht nur darum, was in den Lebensmitteln steckt, sondern auch, wie die Tiefkühlpizza oder der Joghurt produziert werden.“ Wer selbst schon einmal ein Brot gebacken oder Erdbeeren geerntet habe, der ernähre sich bewusster, so der Gewerkschafter.

Die NGG plädiert außerdem für höhere Qualitätsstandards beim Essen in Schulkantinen und Kita-Küchen. „Wichtig dafür ist es, den Kostendruck zu senken. Hier kann der Staat schon eine Menge über die Steuer steuern, um für gesünderes Essen in Schulen und Kitas zu sorgen. Konkret sollte dort die ermäßigte Mehrwertsteuer von 7 Prozent gelten“, sagte Zeitler. Bisher liege die Abgabe für Schulessen bei 19 Prozent – genauso hoch wie im Fastfood-Restaurant.

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