1. Tarifverhandlung McDonald’s, Burger King und Co. Keine Einigung: Arbeitgeber legen „völlig indiskutables Angebot“ vor

Berlin, 5. Dezember 2019;

In der ersten Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) für die 120.000 Beschäftigten von McDonald’s, Burger King, Starbucks, Nordsee, Kentucky Fried Chicken, Tank und Rast, Pizza Hut, Autogrill und Co. wurde keine Einigung erzielt.

Das heute von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sieht ab 1. Januar 2020 einen Einstiegslohn von 9,48 Euro pro Stunde - 13 Cent oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns - vor. In den kommenden drei Jahren sollen Beschäftigte in der Tarifgruppe 1 insgesamt lediglich 75 Cent pro Stunde mehr bekommen. Auch in den anderen Tarifgruppen sieht das Angebot der Arbeitgeber nur minimale Anpassungen von 2,5 bis 2,7 Prozent mehr Geld pro Jahr vor. Die Gewerkschaft NGG fordert einen Einstiegslohn von 12 Euro pro Stunde.

Dazu erklärte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): „Die Arbeitgeber haben heute deutlich gezeigt, wie wenig sie die harte Arbeit ihrer Beschäftigten schätzen. Dieses ‚Angebot‘ ist völlig indiskutabel. Es besteht offenbar keinerlei Interesse, die Systemgastronomie aus der Schmuddel-Ecke herauszuholen. Wir sind angetreten, die Zeit der Armutslöhne bei McDonald’s, Burger King und Co. zu beenden. Diese Branche und ihre milliardenschweren Player lassen sich von der Allgemeinheit subventionieren – weil die Löhne so niedrig sind, dass viele Beschäftigte heute aufstocken müssen und im Alter eine so niedrige Rente erhalten, dass sie von staatlicher Hilfe abhängig sind. Damit muss endlich Schluss sein.“


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Hintergrund:
Die 2. Tarifverhandlungsrunde findet am 16./17. Januar 2020 in Frankfurt am Main statt. Der seit dem 1. Januar 2017 gültige Entgelttarifvertrag zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist zum 31. Dezember 2019 gekündigt. Der gesetzliche Mindestlohn steigt ab dem 1. Januar 2020 auf 9,35 Euro pro Stunde.

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Ansprechpartner für die Presse: Jonas Bohl (Gewerkschaft NGG)

E-Mail: jonas.bohl@ngg.net; Telefon: 0151 1748084

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