Fleischwirtschaft: Vor der 3. Tarifverhandlung „Die Beschäftigten sind stinksauer und streikbereit“

 

Hamburg, 28. März 2021; Hamburg, 28. März 2021; Vor der morgigen dritten Verhandlungsrunde über mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischwirtschaft in Hamburg hat Freddy Adjan auf die Entschlossenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verwiesen: „Die Beschäftigten sind stinksauer und absolut streikbereit“, so der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Ziel der Gewerkschaft NGG seien Tarifverträge, die für die ganze Branche verpflichtend gelten. Adjan: „Mit Ausbeutung und Billiglöhnen wurden in deutschen Schlachthöfen und Wurstfabriken jahrzehntelang nicht nur billige Produkte, sondern auch Skandale ohne Ende produziert. Mit Billiglöhnen lassen sich die Beschäftigten nicht mehr abspeisen. Sie erwarten, dass sie für ihren Knochenjob endlich ordentlich bezahlt werden.“ 

Mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz habe der Gesetzgeber die Branche „an die Kandare genommen.“ Gleichzeitig biete das neue Gesetz die Chance auf einen „längst überfälligen Neustart.“ Die Fleischkonzerne müssten jetzt diese „Chance auf eine Zukunft ohne tägliche Skandale nutzen.“  

----- Hintergrund ---

Die Gewerkschaft NGG ist mit folgenden Forderungen in die Verhandlungen gegangen:

  • Mindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde für alle Beschäftigten in der Schlachtung und Verarbeitung, einschließlich Geflügel,
  • Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro pro Stunde nach einer kurzen Einarbeitungszeit,
  • Mindestlohn von 17 Euro pro Stunde für Facharbeiter.

In einem weiteren Tarifvertrag sollen die Mindestarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub für die rund 160.000 Beschäftigten in der Branche geregelt werden. Diese Tarifverträge sollen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für allgemeinverbindlich erklärt werden. Das heißt, sie gelten dann für alle Beschäftigten in der Fleischwirtschaft unmittelbar und zwingend, unabhängig davon, ob ein Arbeitgeber tarifgebunden ist.

 

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