Noch kämpferischer trotz Corona: 132 Streiktage in 2020 Zahlen und Daten: Die Gewerkschaft NGG im "Corona-Jahr 2020"

Hamburg, Januar 2021

Auch die Gewerkschaft NGG blickt auf ein Jahr mit nie dagewesenen Herausforderungen zurück. Der direkte Kontakt mit den Mitgliedern in den Betrieben war über Monate erschwert und zeitweilig unmöglich. Zahlreiche Tarifverhandlungen und Veranstaltungen mussten verschoben werden. Besonders betroffen von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind die Hotellerie und die Gastronomie: Viele Beschäftigte sind in andere Branchen gewechselt oder haben ihre Arbeit verloren. Die Zahl der in den Branchen der Gewerkschaft NGG neu beginnenden Auszubildenden ist eingebrochen.[1]

Diese Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie werden in der Mitgliederstatistik des Jahres 2020 sichtbar. Am 31. Dezember 2020 hatte die Gewerkschaft NGG 194.145 Mitglieder. Das sind 3.848 bzw. 1,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 81,1 Prozent der NGG-Mitglieder sind erwerbstätig.

Dem leichten Mitgliederrückgang im „Corona-Jahr 2020“ steht eine wirtschaftlich solide Entwicklung und ein leichtes Plus auf der Einnahmenseite gegenüber: Die NGG ist auch finanziell gut für die Zukunft aufgestellt.

Die älteste Gewerkschaft Deutschlands wurde im Corona-Jahr 2020 digitaler: Immer mehr Menschen werden online Mitglied in der Gewerkschaft NGG. Ihren Mitgliedern steht die Gewerkschaft NGG mit neuen digitalen Formaten mit Rat und Tat zur Seite.

Trotz der Corona-bedingten Auflagen und Beschränkungen haben sich die Mitglieder der Gewerkschaft NGG erneut kämpferisch gezeigt. Besonders bemerkenswert sind die mit langen Streiks durchgesetzten erheblichen Lohnsteigerungen in den Betrieben der ostdeutschen Ernährungsindustrie.[2] Mit Maske und Sicherheitsabstand wurde in 2020 an 132 Tagen die Arbeit niedergelegt – ein Höchstwert in der langen Geschichte der NGG.


[1] Über alle Branchen hinweg haben 2020 rund 11 Prozent weniger Menschen eine Ausbildung begonnen. Im Gastgewerbe ist ein Rückgang von 24,7 Prozent zu verzeichnen (Bundesinstitut für Berufsbildung zum Stichtag 30. September).

[2] Zum Beispiel 33,9 Prozent mehr Lohn (bis Juli 2025) beim Sekthersteller Rotkäppchen in Sachsen-Anhalt (info)