Tarifabschluss für die deutsche Zuckerindustrie

3,8 Prozent mehr Geld in zwei Stufen

Hamburg - 1. Juli 2016

In der vierten Verhandlungsrunde und nach Warnstreiks an allen „Zucker-Standorten“ haben sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Arbeitgeber der deutschen Zuckerindustrie gestern, am 30. Juni 2016, in Hannover auf den Abschluss eines Tarifvertrages geeinigt. Die rund 5.000 Beschäftigten erhalten rückwirkend zum 1. April 2016 zwei Prozent mehr Geld. Zum 1. April 2017 steigen die Entgelte um weitere 1,8 Prozent.

Vor dem Hintergrund der im September 2017 auslaufenden EU-Zuckermarktordnung und der damit verbundenen Herausforderungen für die deutschen Zuckerproduzenten ist Claus-Harald Güster, stellvertretender NGG-Vorsitzender, zufrieden mit dem Tarifabschluss: „Die wirtschaftliche Situation in der Branche ist aktuell nicht einfach und Zukunftsprognosen schwierig. Mit 3,8 Prozent auf zwei Jahre haben wir angesichts dessen ein sehr ordentliches Ergebnis erzielt. Ohne die vielen Warnstreiks und die Entschlossenheit der Beschäftigten, für einen fairen Abschluss zu kämpfen, wäre das unmöglich gewesen.“

Hintergrund:

Das Europäische Parlament und die Europäische Kommission haben sich im Juni 2013 auf das Auslaufen der Zuckerquotenregelung in Europa zum 30. September 2017 verständigt. Damit entfallen die EU-Quoten und Mindestpreise für Zucker. Für die europäischen Hersteller wird sich der Wettbewerb dadurch deutlich verschärfen.

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