Es war spät in der Nacht, als die Tarifkommission aus NGG-Mitgliedern bei McDonald’s, Starbucks, Nordsee, Burger King, Tank und Rast und Autogrill endlich über das finale Ergebnis der Verhandlungen mit den Arbeitgebern der deutschen Systemgastronomie abstimmen konnten. Vorausgegangen waren vier ergebnislose Verhandlungstermine, deutschlandweite Warnstreiks, viele kleine und größere öffentlichkeitswirksame Aktionen und ein kräftezehrender Verhandlungsmarathon, der am Donnerstagmorgen, den 13. Juli begonnen hatte und erst weit nach Mitternacht endete. Das Verhandlungsergebnis sieht unter anderem Lohnerhöhungen zwischen 7,3 und 8,7 Prozent in den kommenden 29 Monaten und ein neues Einstiegsgehalt von mindestens 9 Euro pro Stunde ab dem 1. August 2017 vor.
Hart erkämpft
Guido Zeitler, stellvertretender NGG-Vorsitzender und Verhandlungsführer, zeigte sich mit dem Erreichten zufrieden: „Wir konnten unsere Forderungen in einigen entscheidenden Punkten durchsetzen und zum Beispiel sicherstellen, dass der Abstand der untersten Lohngruppe zum Mindestlohn Schritt für Schritt weiter ausgebaut wird – und wir konnten das Einstiegsgehalt auf immerhin mindestens neun Euro heben. Auch das ist noch kein Lohn, von dem es sich in Deutschland gut leben lässt, aber es ist ein Anfang und wurde mit viel Einsatz von den Beschäftigten hart erkämpft. Ohne die Warnstreiks und Aktionen in ganz Deutschland wäre das sicher nicht möglich gewesen.“ Auch für die mittleren und oberen Lohngruppen wurden Erhöhungen erzielt, die nach Einschätzung von Guido Zeitler „gut in die Tariflandschaft passen.“
Die Präsidentin des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), Gabriele Fanta, bezeichnete den Tarifabschluss als „zukunftsfähiges Ergebnis.“ Dr. Harald Wanhöfer, Präsident des Landesarbeitsgerichts Bayern, der auf Initiative von NGG und BdS in der gestrigen finalen Verhandlungsrunde als Schlichter fungierte, sprach von „harten und intensiven Verhandlungen“, die ein für „alle Seiten akzeptablen Tarifabschluss“ ergaben.