29.03.2016
Die unter anderem von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) geforderte Änderung des Arbeitszeitgesetzes lehnt die Gewerkschaft NGG strikt ab. Das hat die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger im Gespräch mit der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG bekräftigt. Michaela Rosenberger: "Die Betriebe haben längst die Möglichkeit, ihre Belegschaft sehr flexibel einzusetzen. Das wird zum Beispiel vor Ort mit den Betriebsräten und der Gewerkschaft in Betriebsvereinbarungen oder in Tarifverträgen geregelt. So können z.B. Auftragsspitzen in einem heißen Sommer in der Getränkeindustrie problemlos aufgefangen werden.
ES GIBT KEINEN BEDARF
Es gibt also keinen Bedarf, das bestehende Gesetz zu ändern. Die Angriffe auf das Arbeitszeitgesetz entstammen offensichtlich dem generellen Wunsch nach einer größtmöglichen Liberalisierung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt und nicht dem Bedürfnis nach der Lösung eines tatsächlichen Problems." Bei vielen Arbeitgebern laute das Motto schlicht und einfach: Je weniger Gesetze, desto besser.
DIE GRENZEN SIND LÄNGST ERREICHT
In den Betrieben vor Ort sei täglich zu erleben, dass die Grenzen der Beschäftigten in punkto Flexibilität und Arbeitsbelastung längst erreicht seien. "Übermäßiger Zeitdruck, ständige Überstunden, Nichteinhaltung von Pausen: Das alles gibt es schon heute und das macht die Menschen krank", so Rosenberger. "Eine Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes wäre fatal und unnötig."
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