Unglaublich, aber wahr: Man brauche auch weiterhin ein Werk mit „Ostlöhnen“, hieß es am Dienstag seitens der Unternehmensleitung in der vierten Tarifverhandlung für „Die frische Thüringer“ in Suhl. „Das werden wir nicht mitmachen!“, so die klare Ansage von Thomas Bernhard, NGG-Verhandlungsführer und Wirtschaftsgruppenleiter Fleisch: „Die Preissteigerungen, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren im Handel erzielen konnte, müssen nun auch bei den Beschäftigten ankommen. Die Forderung nach 'Ostlöhnen' ist für sie ein Schlag in die Magengrube.“ Die NGG-Forderung laute: 12,7 Prozent, mindestens aber 400 Euro monatlich mehr Lohn. Der haben die Beschäftigten am Dienstagnachmittag mit einem Streik Nachdruck verliehen. Und auch vor längeren Arbeitsniederlegungen schrecken sie nicht zurück, so Bernhard.
„Die frische Thüringer“ ist ein Tochterunternehmen der Zur Mühlen Gruppe, dem größten Wursthersteller Deutschlands mit Sitz in Rheda. Diese wiederum ist Teil der Tönnies-Holding und stellt im Werk Suhl unter anderem Wurst und Kochschinkenprodukte der Marke „Zimbo“ her.