Schwerstarbeit statt Kinderspiele: Das ist laut aktuellen Zahlen des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen die harte Realität für rund 160 Millionen Kinder weltweit. Sie arbeiten zum Beispiel auf Kakao-Plantagen oder im Kaffeeanbau. Durch Kinderhände gehen weltweit zahllose Erzeugnisse und Produkte, die an Unternehmen der Lebensmittelindustrie in Europa, und damit auch in Deutschland, exportiert werden.
An diesem Freitag sollte eigentlich ein Gesetz verabschiedet werden, das Unternehmen in der EU - ab einer bestimmten Größe und einem bestimmten Umsatz - dazu verpflichtet hätte, darauf zu achten, dass ihre Zulieferer sich an gewisse Regeln halten, zum Beispiel, keine Kinderarbeit oder Zwangsarbeit zu tolerieren. Jetzt steht das Gesetz auf der Kippe. Kurz vor Abschluss blockiert die FDP die deutsche Zustimmung.
Das Absurde: Deutsche Unternehmen könnten von einem EU-weiten Lieferkettengesetz – so heißt das Gesetz – sogar profitieren. Denn, in Deutschland gibt es ein solches Gesetz schon. Wenn sich nun auch Unternehmen in anderen EU-Ländern an die gleichen Spielregeln halten müssten, wäre das für deutsche Unternehmen also ein Vorteil.