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NGG ruft Lieferando zu Sozialtarifverhandlungen auf

Nach Ankündigung, 2.000 Jobs zu streichen
Das Logo von Lieferando an der Fassade der Unternehmenszentrale Das Logo von Lieferando an der Fassade der Unternehmenszentrale

Hamburg, 31. Juli 2025

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert Lieferando zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für die von Kündigung betroffenen Beschäftigten auf. Die NGG wirft Lieferando rücksichtloses Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitenden vor. Nach der Ankündigung, bis Jahresende 2.000 Beschäftigte entlassen zu wollen, fordert die Gewerkschaft Lieferando auf, Verantwortung für seine Handlungen und deren Auswirkungen zu übernehmen. 

Nur ein kleiner Teil der vom Jobverlust betroffenen Lieferando-Standorte in 34 Städten besitzt einen Betriebsrat. Dort wo kein Betriebsrat vorhanden ist, können auch keine Sozialplanverhandlungen stattfinden. Die Gewerkschaft will daher einen Sozialtarifvertrag durchsetzen, der alle Betroffenen gleichermaßen berücksichtigt. 

„Sollte Lieferando unserer Aufforderung zu Verhandlungen nicht umgehend nachkommen, werden wir in den vom Personalabbau betroffenen Städten erneut zu Warnstreiks aufrufen. Wenigstens jetzt sollte Lieferando ein Mindestmaß an sozialer Verantwortung zeigen und die Beschäftigten nicht ins Bodenlose fallen lassen“, sagt Guido Zeitler, Vorsitzender der NGG. 

Dringenden Handlungsbedarf sieht Zeitler bei der Politik. Am Beispiel Lieferando lasse sich sehr gut erkennen, wie notwendig ein gesetzlicher Rahmen für die Beschäftigung in der Plattformökonomie ist. Zeitler fordert als zentrale Punkte bei der Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht: Haftungslücken bei Sub-Unternehmensstrukturen zu verhindern sowie digitales Zugangsrecht für Gewerkschaften, klare gesetzliche Regelungen für die Bildung von Betriebsräten und ein Verbandsklagerecht zu gewährleisten.

Mark Baumeister, NGG Referatsleiter Gastgewerbe, ergänzt: „Ein großer Teil der Beschäftigten bei Lieferando hat einen Migrationshintergrund. Für die Kolleg*innen, die aufgrund der beabsichtigten Kündigungen ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, fordern wir neben angemessenen Abfindungen auch verlängerte Kündigungsfristen und Qualifikationsmaßnahmen. Mit einem Sozialtarifvertrag wollen wir verhindern, dass die Beschäftigten zum Opfer dubioser Schattenflotten und Vermittlern werden.“ 

Kontakt für die Presse
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Pressesprecher Dirk Herzog
Tel.: 040 – 38013106
E-Mail: presse@ngg.net

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