Knapp ein Jahr nach Inkrafttreten des Arbeitsschutzkontrollgesetzes trafen sich am 20. November 2021 rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Betriebsräten, Gewerkschaft, Kirche, Beratungsstellen, Wissenschaft, Politik und Initiativen in Rheda-Wiedenbrück, um über die Arbeits- und Lebenssituation von migrantischen Beschäftigten in der Fleischindustrie zu beraten. Klar wurde: Mit dem neuen Gesetz wurde zwar schon viel erreicht auf dem Weg zu besseren Arbeits- und Wohnbedingungen für die ehemals per Werkvertrag bei Subunternehmen Beschäftigten. Tausende von ihnen bekamen nach Jahren ausbeuterischer Beschäftigung endlich feste Verträge mit den Schlachthöfen und Fleischverarbeitern in Deutschland. Dennoch bleibt für alle Beteiligten noch viel zu tun, um die Ausbeutung in der Branche endlich zu beenden.
Es bleibt noch viel zu tun!
So ist die Unterbringung vieler Beschäftigten oftmals noch mangelhaft. Auch, was den Druck auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angeht, hat sich kaum etwas geändert. Die Arbeitshetze ist weiterhin groß. Thomas Bernhard, NGG-Referatsleiter Fleischwirtschaft: „Auch beim Lohn ist noch Luft nach oben. Darüber hinaus starten wir in wenigen Tagen unsere NGG-Beschäftigtenumfrage zu den anstehenden Manteltarifverhandlungen für die Schlacht- und Zerlegebranche: ‚Wollt ihr mehr Urlaub und höhere Zuschläge? Dann kommt zur NGG!‘“
Die Teilnehmenden der vierten bundesweiten Initiativen- und Betriebsrätekonferenz haben eine Erklärung verabschiedet und deutliche Forderungen an den deutschen Bundestag und die Unternehmen der Fleischwirtschaft aufgestellt:
Abschlusserklärung der Initiativen- und Betriebsrätekonferenz