Vergangene Woche hat das statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen zum Gender Pay Gap, also der Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen, veröffentlicht. „Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist unverändert hoch. Frauen verdienen in Deutschland weiterhin 18 Prozent weniger. Diese Zahlen sind ein Alarmsignal. Denn klar ist: Die Einkommensarmut von heute ist die Altersarmut von morgen“, so Claudia Tiedge, stellvertretende Vorsitzende der NGG.
Strukturelle Hürden abbauen!
Was auffällt: Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen geht ungefähr ab dem 30. Lebensjahr auseinander, also in der Phase der Familiengründung. Zum einen nehmen Frauen deutlich häufiger und länger Elternzeit. Aber nicht nur das: Nach der Familiengründung stagniert der Bruttostundenverdienst von Frauen nahezu für das gesamte restliche Erwerbsleben, während er bei den Männern mit zunehmendem Alter steigt. „Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass Mutterschaft und ungerecht verteilte Sorgearbeit noch immer eine der Hauptursachen für den Gender Pay Gap sind. Die strukturellen Hürden von Frauen am Arbeitsmarkt müssen endlich abgebaut werden. Politik und Arbeitgeber müssen jetzt handeln!“, so Tiedge. Deutschland gehöre mit einem Gender Pay Gap von 18 Prozent zu den Schlusslichtern der Europäischen Union.