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Die NGG geht neue Wege in der Fleischbranche

Tarifverhandlungen bei Vion & Westfleisch:

 

Faire Bezahlung? Das ist in der Fleischproduktion immer noch viel zu selten der Fall. Stattdessen versuchen die Arbeitgeber die Löhne zu drücken und ihren Beschäftigten ihre Rechte vorzuenthalten. Das können sie auch deswegen, weil viele Unternehmen nicht tarifgebunden sind. Die NGG kämpft seit Jahren dafür, diesen Zustand zu beenden und die Arbeitgeber wieder zurück in die Verantwortung zu holen.

Jetzt verhandeln wir erstmals die Tarifverträge der zwei Branchenriesen Vion und Westfleisch zeitlich genau parallel, koordiniert und mit derselben Forderung: 15 Prozent mehr Lohn für die rund 14.000 Beschäftigten der beiden Schlachtkonzerne. In den ersten Verhandlungsrunden im Juni kam es zu keiner Einigung. Jetzt stehen die zweiten Verhandlungsrunden vor der Tür. „Wir fordern dringend, dass die Arbeitgeber sich bewegen. Die Kolleg*innen in den Schlachthöfen verdienen zu wenig Geld. Die hohe Inflation trifft sie deswegen besonders hart. Die Lohnerhöhung muss deswegen im Portemonnaie deutlich spürbar sein. Gibt es keine Bewegung in der zweiten Verhandlungsrunde, sind Streiks und Aktionen schon in Planung“, Thomas Bernhard, Verhandlungsführer und zuständiger Referatsleiter für die Fleischwirtschaft bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

Seit Jahresbeginn 2021 sind der Einsatz von Werkverträgen und Leiharbeit in der Schlachtung und Zerlegung verboten, lediglich in der Fleischverarbeitung ist in geringem Umfang und nur für tarifgebundene Unternehmen Leiharbeit noch erlaubt. Das und einiges mehr regelt das Arbeitsschutzkontrollgesetz (ASKG) , mit dem langjährige Forderungen der NGG umgesetzt wurden. Nach drei Jahren fällt die Bilanz des ASKG positiv aus. „Werkverträge und ähnliche Konstrukte werden von Arbeitgebern oft genutzt, um Arbeitsstandards zu hintergehen. Auch sind Beschäftigte mit einem Werkvertrag nicht in gleicher Weise geschützt, wie andere Beschäftigte“, erklärt Freddy Adjan, stellv. Vorsitzender der NGG, „Das Arbeitsschutzkontrollgesetz zeigt, dass die Politik durchgreifen kann, wenn sie nur will. Gut so!

Mehr Informationen: Die Neuordnung der deutschen Fleischwirtschaft seit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz | EFFAT – Europäischer Verband der Ernährungs-, Landwirtschafts- und Tourismusgewerkschaften

Aus diesem Grund hat der europäische Dachverband der Lebensmittel-, Landwirtschafts- und Tourismusgewerkschaften, kurz EFFAT, eine Kampagne gegen Werkvertragsausbeutung in ganz Europa gestartet. Denn nicht nur in der Fleischbranche, auch im Tourismus, bei Erntearbeiter*innen auf den Feldern und Gewächshäusern werden Menschen über Werkverträge ausgebeutet.

Damit soll im Vorfeld der EU-Parlamentswahl 2024 dieses wichtige Thema in den Fokus der Politik gerückt werden.  Zum Auftakt gab es Ende Mai eine Konferenz in Brüssel. Für NGG diskutierte unsere Kollegin Christina Chirita, Arbeiterin und Betriebsrätin am Vion-Schlachthof in Landshut, zusammen mit anderen mit dem EU-Kommissar Nicolas Schmit über die Frage, was sich seit dem neuen Arbeitsschutzkontrollgesetz 2021 in Deutschland in der Branche verändert hat – und was noch zu tun ist.  

Mehr Informationen: Subunternehmerketten und Arbeitsvermittler: EFFAT fordert verbindliche EU-Initiative | EFFAT – Europäischer Verband der Lebensmittel-, Landwirtschafts- und Tourismusgewerkschaften

 

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