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300-350 Euro mehr pro Monat!

Tarifabschluss in der Süßwarenindustrie

Am Donnerstagabend (22. Juni 2023) ist es so weit: Die Einigung über den neuen Tarifvertrag für die 60.000 Beschäftigten in der Süßwarenindustrie ist erzielt! Für die Beschäftigten gibt es deutlich höhere Löhne so wie 1.000 Euro "Inflationsausgleichsprämie". 

Die Einigung im Einzelnen: 

  • Im Juli 2023 erhalten alle Beschäftigten der Branche eine Inflationsausgleichszahlung von 500 Euro netto (375 Euro netto für Auszubildende); eine weitere Zahlung in gleicher Höhe wird im Januar oder April 2024 ausgezahlt
  • Die Löhne in den unteren Entgeltgruppen A-E steigen um 350 Euro mehr pro Monat
  • Die Löhne in allen andere Entgeltgruppen (ab Entgeltgruppe F) steigen um 300 Euro mehr pro Monat
  • Die Vergütungen der Azubis steigen um 175 pro Monat
  • Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 14 Monate

Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft NGG sagte nach der Einigung: „Der Mut und der Zusammenhalt der Beschäftigten zahlt sich jetzt aus. Mit diesem neuen Tarifvertrag kommen wir nah an unsere Forderung heran."

Der Einigung zwischen der NGG und dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) waren Warnstreiks vorangegangen, so zum Beispiel am 13. Juni 2023 in Aachen. Falls die Arbeitgeber damals gehofft hatten, dass die Streikwelle in der deutschen Süßwarenindustrie in der zweiten Woche etwas abflaute, wurden sie bitter enttäuscht. Am Dienstag, den 13. Juni 2023 trafen sich die Beschäftigten von gleich fünf Aachener Süßwarenbetrieben, darunter bekannte Marken wie Lindt und Lambertz, zur bis dato größten Streikaktion in der Süßwarenindustrie. Zeitgleich zum großen Streiktag in Aachen legten auch die Beschäftigten bei Intersnack in Grevenbroich, Max Weiss Lebkuchen und WIKI in Neu-Ulm die Arbeit nieder. Schon am Montag, den 12. Juni 2023 streikten Beschäftigte in Betriebe von Nürnberg bis Lüneburg bis zu 26 Stunden lang.*

Die Beschäftigten kämpften dabei auch für ihre Kolleg*innen.

Das Arbeitsgericht Hamburg hatte nach der ersten Streikwoche auf Antrag des Bundesverbandes der Süßwarenindustrie (BDSI) in drei Tarifgebieten der deutschen Süßwarenindustrie (Ost (außer West-Berlin), Rheinland-Pfalz/ Saarland und Baden-Württemberg) Streiks  untersagt. Für die Beschäftigten in den davon nicht betroffenen Tarifgebieten, war sofort klar: Wir sind solidarisch mit unseren Kolleg*innen! Und wenn sie nicht streiken dürfen, dann streiken wir eben umso länger. Denn: „Es geht in dieser Tarifauseinandersetzung um die Löhne aller 60.000 Beschäftigten der Süßwarenbranche in Deutschland.“, wie Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der NGG betont.

* Folgende Betriebe wurden am Montag, den 12. Juni 2023 bestreikt: A&D Nürnberger Feinbackwaren  (Nürnberg), Ferdinand Wolff Lebkuchen (Nürnberg), Froneri Schöller (an denStandorten Uelzen und Nürnberg), Condetta (Halle), August Storck sowie Storck Energie- und Versorgung KG (beide Halle), The Lorenz Bahlsen Snack-World (Standort Neuenburg vorm Wald), Edmund Münster (Neuss), Lebkuchen Schmidt (Nürnberg). 

Am 13. Juni wurde gestreik bei: Intersnack Deutschland (Standort Grevenbroich), Max Weiss Lebkuchenfabrik (Neu-Ulm), WIKI (Neu-Ulm), A&W Feinbachwaren (Eschweiler), Bon Gelati (an den Standorten Haaren und Übach-Palenberg), Chocoladenfabrik Lindt & Sprüngli (Aachen), Solent (Übach-Palenberg), Aachner Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz (Aachen).

Am 14. Juni folgten Streiks bei: The Lorenz Bahlsen Snack-World Logistik & Produktion (Standort Hankensbüttel), Langnese (Standort Heppenheim), Piasten (Forchheim), Intersnack Deutschland (Standort Schwerte), Chocoladenfabrik Lindt & Sprüngli (Lindt City Outlet Bad Münstereifel) sowie bei Katjes Fassin (Emmerich). 

Am 15. Juni haben die Beschäftigten bei Brandt Schokoladen (Landshut)

(Weitere Streiks in der deutschen Süßwarenindustrie haben bereits in der Woche 5. - 11 Juni stattgefunden. Die Liste findet ihr hier.)

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