Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

NGG fordert Entgeltsteigerungen von 4–6 Prozent und bessere Bedingungen für Auszubildende

Tarifverhandlungen 2026

Hamburg, 26. November 2026

„Vier bis sechs Prozent höhere Entgelte bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, Einstiegsentgelte nicht unter 14,70 Euro sowie deutliche Verbesserungen für Auszubildende – das empfehlen wir unseren Tarifkommissionen für die Tarifverhandlungen 2026“, erklärte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), zur am Mittwoch beschlossenen Tarifpolitischen Empfehlung 2026* des NGG-Hauptvorstands. Die NGG setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmer in der Lebensmittelindustrie und im Lebensmittelhandwerk, in der Brau- und Getränkewirtschaft, in Backindustrie und -handwerk sowie im Hotel- und Gastgewerbe ein.

 „Der Fachkräftemangel spitzt sich mit dem Übergang der Boomer-Generation in den Ruhestand weiter zu. Unternehmen, die heute in gute Arbeitsbedingungen investieren, sichern sich morgen die besten Beschäftigten“, so Adjan. Er betont: „Auch wenn die Inflationsraten zurückgehen, bleibt das Preisniveau hoch. Gerade Lebensmittelpreise liegen weiterhin deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre. Wer jetzt bei Löhnen auf der Bremse steht, gefährdet die wirtschaftliche Stabilität und die Attraktivität ganzer Branchen.“

Besonders junge Menschen in Ausbildung sollen im kommenden Jahr spürbar profitieren. Für 2026 fordert die Gewerkschaft NGG eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 80 Euro je Ausbildungsjahr, dazu eine unbefristete Übernahme im erlernten Beruf nach erfolgreichem Abschluss. Außerdem sollen Auszubildende künftig eine Fahrtkostenerstattung für Fahrten zur Berufsschule und zur überbetrieblichen Ausbildung erhalten. Adjan: „Wer seine Ausbildung erfolgreich abschließt, braucht Sicherheit und Perspektive. Eine verbindliche Übernahmegarantie macht Betriebe attraktiver und stärkt die Nachwuchsgewinnung. Unternehmen, die gut ausbilden und ihre jungen Fachkräfte halten, werden langfristig profitieren.“

Die NGG kritisiert, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergehe. Während Sozialleistungen gekürzt und Sanktionen gegen Bürgergeldempfänger*innen verhängt werden, wächst das Vermögen der Überreichen immer weiter. „Wer gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen finanzieren will, braucht eine faire Steuerpolitik“, so Adjan weiter. „Es ist höchste Zeit, dass die Vermögenssteuer endlich wieder eingeführt und die Erbschaftssteuer dringend reformiert wird. Große Vermögen und umfangreiche Betriebsübertragungen müssen stärker an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligt werden. Ohne gerechte Steuerstrukturen bleibt die Last zu oft bei den Beschäftigten hängen – und das akzeptieren wir nicht.“

 

*Hintergrund:

Mit der Tarifpolitischen Empfehlung gibt der Hauptvorstand der Gewerkschaft NGG den Tarifkommissionen der Gewerkschaft NGG, die mit den Arbeitgebern in Tarifverhandlungen unter anderem über Lohnerhöhungen verhandeln, Leitlinien und Ziele vor. Die Gewerkschaft NGG vertritt die Interessen der Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie, im Bäcker- und Fleischerhandwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Lebensmittelindustrie ist mit mehr als 600.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland. Im Gastgewerbe arbeiten rund zwei Millionen Menschen.

Kontakt für die Presse
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Pressesprecher Dirk Herzog
Tel.: 040 – 38013106
E-Mail: presse@ngg.net

Presse-Kontakt

NGG-Hauptverwaltung
Haubachstraße 76
22765 Hamburg

Telefon: 040/ 380 13 106
E-Mail: presse@ngg.net