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„Wir fordern einen Sozialtarifvertrag“


Seit heute Morgen um 10 Uhr streiken die Fahrer*innen des Essenslieferdienstes Lieferando in Hannover. Es ist bereits der zweite 24-stündige Streik dort. Lieferando will in Hannover den Lieferbetrieb komplett einstellen und rund 200 Beschäftigte entlassen. Bundesweit sollen mehr als 2.000 Stellen gestrichen werden. Statt sichere Arbeitsplätze zu erhalten, setzt das Unternehmen auf Subunternehmen. Dort droht Bezahlung nach Aufträgen. Die NGG befürchtet, dass so der Mindestlohn unterlaufen wird und Arbeitssicherheitsstandards vernachlässigt werden. Die Beschäftigten sind aufgebracht und nicht bereit, den massiven Stellenabbau und die Abwälzung von Risiken einfach hinzunehmen. "Wer 200 Kolleginnen und Kollegen in Hannover vor die Tür setzt und bundesweit über 2.000 Stellen streichen will, muss mit Widerstand rechnen. Wir fordern einen Sozialtarifvertrag, der echte Sicherheit schafft und auch die Beschäftigten in Subunternehmen schützt“, so Michael Belamon, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Hannover.
Die NGG fordert einen Sozialtarifvertrag, weil er für alle Rider rechtlich einklagbar ist, für verbindliche Ansprüche sorgt und sicherstellt, dass Abfindungen, Qualifizierungsangebote oder Transferregelungen nicht unter dem Mindestmaß bleiben. Ein Interessenausgleich und ein Sozialplan nützen nur den Betroffenen an den Standorten, an denen es einen Betriebsrat gibt. Dass das nicht reicht, haben die Streikenden heute auch mit einer Kundgebung vor dem Verhandlungslokal in Hannover deutlich gemacht, in dem die NGG und Lieferando heute wieder über einen Sozialplan verhandeln.