NGG fordert die Bundesregierung auf, den Niedriglohnsektor einzudämmen Armuts- und Reichtumsbericht

Nicht nur Vermögen, auch Einkommen sind ungleich verteilt. Foto: lalalululala - Fotolia Foto: lalalululala - Fotolia

Jeder Sechste ist in Deutschland arm oder von Armut bedroht. Das belegt der gerade verabschiedete Armuts- und Reichtumsbericht, den die Bundesregierung in jeder Legislaturperiode vorlegen muss.

Jeder Sechste ist in Deutschland arm oder von Armut bedroht. Das belegt der gerade verabschiedete Armuts- und Reichtumsbericht, den die Bundesregierung in jeder Legislaturperiode vorlegen muss. Der insgesamt wachsende Wohlstand geht an großen Teilen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorbei. Der Bericht zeigt, dass Erwerbslose (59 Prozent), Alleinerziehende (43,8 Prozent), ausschließlich geringfügig Beschäftigte (25,7 Prozent) und Leiharbeiter (17,7 Prozent) besonders häufig von Armut betroffen sind. Er belegt also auch, dass viele Menschen arm sind, obwohl sie in Lohnarbeit sind.

“Um diesem eklatanten Missstand entgegenzuwirken, brauchen wir dringend eine andere Ausrichtung der Arbeitsmarkt-und Sozialpolitik”, so Michaela Rosenberger, Vorsitzende der NGG anlässlich der neuen Zahlen. “Nicht nur das Vermögen, auch die Einkommen sind in Deutschland ungleich verteilt. Die Schere zwischen Arm und Reich wird sich nicht allein wieder schließen. Für mehr soziale Gerechtigkeit brauchen wir gerade bei den unteren Einkommen einen deutlichen Anstieg der Löhne. Prekäre Arbeit muss in reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeit umgewandelt, Leiharbeit und Werkverträge zurückgedrängt werden. Und nicht zuletzt muss die Gruppe der Wohlhabenden wieder stärker zur Kasse gebeten, keinesfalls noch weiter entlastet werden.”