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Brauerei-Beschäftigte im Osten streiken weiter

Angebot nicht ausreichend


Die Warnstreiks an den fünf sächsischen Brauereien gehen weiter. Das hat die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) angekündigt. Da die Brauereibesitzer im Tarifgebiet Sachsen-Thüringen auf mittlerweile drei Streikwellen mit Stillschweigen reagiert haben, haben die Beschäftigten der fünf sächsischen Brauereien die Tarifverhandlung am vergangenen Donnerstag in Leipzig mit einer weiteren Streikwelle und einer Demo begleitet. Während es in anderen Tarifgebieten Abschlüsse gibt, wollen die Brauereibesitzer im Osten ein Exempel statuieren. Ein Gegenangebot der NGG-Tarifkommission wurde von Seiten der Arbeitgeber brüsk abgelehnt. Die Tarifverhandlungen wurden anschließend ohne neuen Termin abgebrochen.  
Streikwelle erfasst Thüringen

Nachdem in den sächsischen Brauereien schon seit Wochen immer wieder gestreikt wird, schließen sich die Kollegen der Köstritzer Brauerei der Streikwelle an (siehe auch diesen Artikel). Am heutigen Montag, 18. August, ruft die Region Thüringen die ca. 110 Beschäftigten der Köstritzer Schwarzbierbrauerei in Bad Köstritz zu einem mehrstündigen Warnstreik auf. „Jetzt wird auch in Thüringen das Bier knapp. Das liegt allein bei den Arbeitgebern“, so Jens Löbel, Geschäftsführer der NGG, Region Thüringen. 

Die Arbeitgeber haben in der ersten Runde kein Angebt vorgelegt und in der zweiten Runde am 14.08.2025 haben sie für die Tarifgemeinschaft Sachsen-Thüringen ein Angebot vorgelegt, welches die Tarifgemeinschaft spaltet und auseinanderdividiert. Während für die Kollegen der Radeberger Gruppe einmal 2,9 Prozent, 65,00 € und weitere 1,5 % ab 1.12.26 angeboten worden, sollen die Beschäftigten der Köstritzer nur 2,6 Prozent, 60,00 € und 1,2 Prozent erhalten. „Die Beschäftigten in Bad Köstritz sollen die Erhöhungen auch einen Monat später erhalten, als ihre Kollegen der sächsischen Brauereien. Das ist nicht hinnehmbar! Die Wut der Beschäftigten ist mehr als berechtigt“, so Jens Löbel. 

Mit dem Angebot der Arbeitgeber geht die Lohndifferenz zum Mutterbetrieb in Bitburg weiter auseinander. „35 Jahre, nachdem die Mauer eingerissen wurde, bauen die Arbeitgeber neue Mauern auf. Wir werden weiter für gleiche Löhne in Ost und West kämpfen“, zeigt sich Löbel kämpferisch. 

Forderungen:

  • 7% mehr Entgelt, mindestens 300€ bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Auszubildende: 100€ mehr + volle Kostenübernahme für ein Job-Ticket
  • 200€ zusätzliche Erhöhung für die NGG-Mitglieder bei der REB-Service (Radeberger Gruppe)
  • Umwandlung der Entgelterhöhung als Wahlmodell in Freizeit
  • Abschluss einer Berufsunfähigkeits-Versicherung
  • Bonusregelung für Mitglieder der Gewerkschaft NGG.

Dem „Braukombinat Ost“ gehören folgende Betriebe an:

  • Radeberger Exportbierbrauerei ca. 260 Beschäftigte, Radeberger Pilsner
  • Krostitzer Brauerei ca. 110 Beschäftigte, Ur-Krostitzer
  • Sternburg Brauerei Leipzig ca. 140 Beschäftigte, Sterni /Sternburger
  • Freiberger Brauhaus, ca. 120 Beschäftigte, verschiedene Biere gleichen Namens.
  • Wernesgrüner Brauerei ca. 140 Beschäftigte, Wernesgrüner Pils und verschiedene Mischgetränke
  • Köstritzer Schwarzbier Brauerei ca. 110 Beschäftigte, Köstritzer Schwarzbier, Kellerbier und Pils sowie Mischgetränke

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