Gilde-Brauerei meldet Insolvenz für zwei Geschäftsteile an Leider keine Überraschung

11. Oktober 2020

Brauerstreik: Die Gilde-Beschäftigten erfahren breite Unterstützung, zum Beispiel bei einer Kundgebung durch Hannover im Februar. J. Kollatsch

Erst im Herbst vergangenen Jahres hat die traditionsreiche Gilde-Brauerei in Hannover mehrere Geschäftsteile ausgegliedert. Die Kritik daran seitens der NGG war offenbar berechtigt: Für zwei der abgespaltenen Gesellschaften wurde nun Insolvenz angemeldet. Am 7. Oktober wurden die Beschäftigten informiert und bis auf weiteres von der Arbeit freigestellt.

Die Geschäftsführung ist in den vergangenen Monaten immer wieder mit harten Mitteln gegen Betriebsräte und Beschäftigte vorgegangen. Es gibt Vermutungen, dass die Insolvenz der beiden 100-prozentigen Töchter der Gilde-Konzernmutter eher aus taktischen, als aus wirtschaftlichen Gründen angemeldet wurde. Lena Melcher, Geschäftführerin der NGG-Region Hannover: "Wir haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass dieses Spaltungskonzept nicht funktionieren wird. Die Vorgehensweise der Geschäftsführung liegt auf der Hand: Spalte und Herrsche." Es sei höchste Zeit, dass die Geschäftsführung ein "Mindestmaß an Anstand und Verantwortungsbewußtsein" zeigten.