Streiks beim Tiefkühlkosthersteller Frosta Zweierlei Maß

04. Juni 2021

Heiß, nicht eisgekühlt: Beschäftigte von Frosta im Streik

Was denn nun? Laufen die Geschäfte des Tiefkühlkostherstellers Frosta in Bremerhaven hervorragend oder nicht? Das kommt darauf an: Gegenüber den Aktionären verkündete der Frosta-Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers vergangene Woche: "Wir haben die Corona-Krise insgesamt sehr gut gemeistert." Will sagen: Frosta hat 2020 seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und ist im Lockdown beispielsweise mit seiner Eigenmarke mit 23,3 Prozent wesentlich stärker gewachsen als der übrige Tiefkühlkostmarkt.

Das klingt plötzlich anders

In den Lohntarifverhandlungen mit der NGG klingt das ganz anders: Der Aufwand für den Schutz der Beschäftigten in der Pandemie sei sehr hoch gewesen. "Folglich" gab es vom Arbeitgeber bei der ersten Verhandlung am 20. Mai gar kein Angebot. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen, die in der Produktion täglich ihre Gesundheit riskieren", findet NGG-Verhandlungsführer Dieter Nickel. Wenn es kein verhandlungsfähiges Angebot gebe, würden die Streiks noch verschärft werden. Im Vorfeld der heutigen zweiten Verhandlung hatten die Beschäftigten am Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. 

Mehr Infos: www.ngg.net/bremen