Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

Bielefelder Nahrungsmittelriese bietet 1% Lohnerhöhung an. Gewerkschaft setzt Arbeitskampf fort

NGG bricht zweite Tarifverhandlung bei Dr. Oetker ab

Bielefeld, 2. Juli 2025

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die heutige zweite Verhandlungsrunde mit Dr. Oetker in deren Firmenzentrale in Bielefeld abgebrochen. Das Angebot, das der Nahrungsmittelkonzern vorlegte, ist laut NGG-Verhandlungsführer Mohamed Boudih eines der schlechtesten Angebote, das ihm in seiner langen Gewerkschaftskarriere je untergekommen ist.  

In der ersten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber kein Angebot mitgebracht. In der heutigen zweiten Verhandlung legte Dr. Oetker ein Angebot von nur 1 Prozent Entgeltsteigerung vor. Das entspricht rund 23 Cent mehr pro Stunde bzw. mageren 37,30 Euro brutto mehr im Monat für einen Facharbeiter. „Das ist unter Inflation und, ich muss es so deutlich ausdrücken, unter aller Würde der Beschäftigten“, sagte Boudih verärgert im Anschluss an die gescheiterte Verhandlung. „Das Angebot bedeutet einen Reallohnverlust. Wie sollen die Beschäftigten bei steigenden Lebenshaltungskosten davon ihre Mieten zahlen und Familien ernähren?“, fragt Boudih und wirft den Arbeitgebern eine Verzögerungsstrategie vor. 

Die Verantwortlichen bei Dr. Oetker hatten bereits die Aufnahme der Verhandlungen über Wochen verschleppt, weil sie sich zuerst sogar geweigert hatten, mit der Gewerkschaft überhaupt in Verhandlungen einzutreten. Erst unter Streikandrohung der NGG hatten sie eingewilligt, eine erste Verhandlung einzugehen. Diese fand am 26. Mai statt und war ergebnislos und ohne Angebot seitens der Arbeitgeber zu Ende gegangen. Es folgte der erste Warnstreik am 24. Juni, der mit einer hohen und lautstarken Beteiligung sehr erfolgreich verlaufen ist. Die NGG wird nun zu weiteren ausgeweiteten Streiks bei Dr. Oetker aufrufen, um den Druck auf den Nahrungsmittelkonzern vor der nächsten Verhandlungsrunde am 3. September zu erhöhen. Mohamed Boudih spricht von "deutlich verhärteten Fronten am Tariftisch". Die Gewerkschaft fordert 280 Euro mehr Lohn – auf alle Tarifgruppen. Das wäre beispielsweise für eine Fachkraft ein Plus von 7,5 Prozent.

Kontakt für die Presse
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Pressesprecher Dirk Herzog
Tel.: 040 – 38013106
E-Mail: presse@ngg.net

Gemeinsam noch stärker

Rund 180.000 Mitglieder sind wir schon in der NGG. Aber wir wollen mehr werden: je mehr wir in der Gewerkschaft sind, desto stärker sind wir.