Noch nie hatten so viele Menschen in Deutschland einen Nebenjob wie im vergangenen Jahr. Das geht aus jetzt veröffentlichen Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Seit der Wiedervereinigung hat sich die Zahl der Arbeitnehmer, die neben ihrer Haupttätigkeit einem Nebenjob nachgehen, verdreifacht – auf mehr als drei Millionen Menschen.
Zwei von drei Millionen der Nebenjobs in Deutschland sind "Minijobs". Eine Branche, in der besonders viele Menschen in Minijobs arbeiten, ist das Gastgewerbe. Seit Jahren verdrängen sie hier massenhaft reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Rund 870.000 Frauen und Männer – fast die Hälfte aller in der Branche beschäftigten Arbeitnehmer – arbeiten heute im Gastgewerbe in Minijobs.
Reform ist überfällig!
Michaela Rosenberger, Vorsitzende der NGG, hat mit Blick auf die neuen Daten des IAB die Forderung nach einer grundlegenden Reform der Minijobs erneuert: „Notwendig ist die Sozialversicherungspflicht von der ersten Stunde an.“ Minijobbende, in der Mehrheit sind es Frauen, würden geködert mit der Aussicht, keine Steuern und Abgaben zu zahlen. Dann „verharren sie in der Niedriglohnfalle ohne Aussicht auf reguläre Beschäftigung. Die Reform der Minijobs ist überfällig!“
Pressemitteilung zum Artikel: Michaela Rosenberger, 24. März 2014