Der Lockdown geht weiter 1.000 Euro: NGG fordert Corona-Sonder-Nothilfe

26. November 2020

Der Lockdown geht weiter, aber viele Beschäftigten sind schon finanziell am Ende und brauchen dringend Unterstützung. Jazzmany -shutterstock.com

Am Mittwochabend haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und die Bundesregierung über die nächsten Schritte zur Bewältigung der Corona-Krise entschieden: Der Lockdown im Gastgewerbe wird vorerst bis 20. Dezember 2020 weitergehen. Die Gewerkschaft NGG fordert jetzt eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die davon direkt betroffenen Beschäftigten im Gastgewerbe.

Im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hat der Vorsitzende der NGG, Guido Zeitler, auch zur NGG-Forderung nach einer "Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000" Auskunft gegeben. 

Das Statement von Guido Zeitler zu den Beschlüssen des 25. November 2020 in voller Länge: 

„Jeder Tag länger im Lockdown hat für Köchinnen, Servicekräfte und Hotelfachleute dramatische Folgen. Sie brauchen sofort mehr finanzielle Unterstützung. Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhne ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld bei einem monatelangen Lockdown keine ausreichende Lösung. Kaum eine Servicekraft kann von Reserven zehren. Und wenn, sind sie längst aufgebraucht. Jetzt soll auch noch das für viele so wichtige und fest eingeplante Trinkgeld weiterhin ausfallen. Mit jedem Tag im Lockdown wachsen die Schulden und die Verzweiflung. Viele kehren ihrer Branche für immer den Rücken. 

Was für Unternehmen geht, muss auch für Menschen möglich sein

Die Bundesregierung muss jetzt reagieren, wir fordern eine „Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000 Euro“ für Beschäftigten im Gastgewerbe. Hunderttausende Beschäftigte in Restaurants, Bars, Diskotheken und Hotels können zu unserem Schutz nicht ihrer Arbeit nachgehen, sie brauchen dringend Hilfe. Was für Unternehmen geht, muss auch für Menschen möglich sein. Es ist richtig, dass die Arbeitgeber des Gastgewerbes großzügige finanzielle Unterstützung erhielten, um durch die Coronavirus-Pandemie zu kommen. Aber bei den Beschäftigten kommt viel zu wenig an. Für Menschen mit niedrigen Einkommen reicht das Kurzarbeitergeld auf Dauer einfach nicht aus. Genau, wie es einen Mindestlohn gibt, muss es deshalb auch ein Mindestkurzarbeitergeld geben. 

Die Hans-Böckler-Stiftung schlägt die Einrichtung eines branchenunabhängigen Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro pro Monat vor. Dieser Vorschlag sollte dringend und eingehend geprüft werden.“


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