Coca-Cola kündigt Job-Kahlschlag an "Das ist verantwortungslos und kommt zur Unzeit"

09. Oktober 2020

Beschäftigte von Coca-Cola bei einem Streik vor der deutschen Konzernzentrale in Berlin (2019)

Schock-Nachricht in Corona-Zeiten: Trotz schwarzer Zahlen will Coca-Cola erneut massiv Stellen in Deutschland und Europa abbauen. In Deutschland sind rund 470 Beschäftigte an mehreren Standorten betroffen. Für NGG-Vize Freddy Adjan ist das ein "skrupelloser Job-Kahlschlag zur Unzeit." 

Verantwortungsloser Weltkonzern

„Dass der Weltkonzern Coca-Cola mitten in Corona-Zeiten allein in Deutschland hunderte Menschen ohne Not auf die Straße setzen will, ist verantwortungslos und unanständig.“ Das Management hoffe offenbar, dass der „Kahlschlag“ in der Vielzahl der Presseberichte über mit dem Coronavirus begründeten Stellenabbau untergehe: „Unter dem Corona-Deckmantel möchte Coca-Cola die Gewinne still und heimlich auf dem Rücken der Beschäftigten weiter optimieren.“  

Coca-Cola European Partners Deutschland hat u.a. angekündigt:

  • Die Standorte Liederbach und Bad Soden sollen Mitte 2021 geschlossen werden. In Liederbach sind voraussichtlich 261 und in Bad Soden 46 Beschäftigte betroffen.
  • In Bad Neuenahr soll die Produktion von Apollinaris-Mineralwasser für den Handel eingestellt werden (84 Beschäftigte betroffen).
  • In den Bereichen „Fuhrpark“, „Commercial“, „BPT“, „Finance“ und „People & Culture“ sollen ca. 75 Stellen an unterschiedlichen Standorten gestrichen werden.

Für die betroffenen Beschäftigten in Deutschland wird der Schock etwas dadurch gemindert, dass es kürzlich gelungen ist, wichtige Tarifverträge zu verlängern - bei der Umsetzung der angekündigten Streichungen müssen deshalb sowohl der Gesamtbetriebsrat, als auch die Gewerkschaft NGG einbezogen werden. Das gibt den Beschäftigten die Sicherheit, dass ein möglicher Stellenabbau hierzulande sozialverträglich ablaufen muss.  

Pressemitteilung vom 8. Oktober 2020