Familiensoforthilfe für Eltern und Pflegende!

29. April 2020

„Heraus zum 1. Mai“ heißt es seit 1949 alljährlich zum „Tag der Arbeit“. Doch 2020, in Zeiten der Corona-Pandemie, wird es erstmals keine Demonstrationen und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen geben. Alles ist anders, wie wir alle wissen. Wirklich alles? Nein! Solidarität ist so wichtig wie eh und je. Das wollen wir alle gemeinsam am 1. Mai unter dem DGB-Motto „Solidarisch ist man nicht alleine!“ deutlich machen. Und zwar digital, in den sozialen Netzwerken, mit einem Live-Stream, den ihr alle abrufen könnt. Mit dabei: der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Außerdem: MIA., Konstantin Wecker, Jocelyn B. Smith, Sarah Lesch, Heinz Rudolf Kunze, Thorsten Stelzner, Friederike Kempter, Dota, Ute Lemper und Felix Räuber.

Wir sehen uns! Digital: www.dgb.de/erster-mai-tag-der-arbeit

Wir freuen uns auf euch! Analog!

Man gewöhnt sich an alles, sagt der Volksmund. Wir sagen: Lieber nicht! Wir freuen uns auf den 1. Mai im nächsten Jahr: dann wieder analog, auf einer echten Demo mit euch allen! Umsonst und draußen! Live und in Farbe! Und zum Anfassen!

Lasst uns gestärkt aus der Krise hervorgehen!Video-Statement von Guido Zeitler

Aufgrund der aktuellen politischen Entscheidungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die insbesondere Eltern mit betreuungsbedürftigen Kindern im Kita- und Grundschulalter vor enorme Herausforderungen stellen, fordert der DGB die Weiterentwicklung der Entschädigungsleistung nach dem Infektionsschutzgesetz. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in der Corona-Krise von Kita- und Schulschließungen betroffen sind oder die der Pflege ihrer Angehörigen nicht mehr wie gewohnt nachkommen können, brauchen für die gesamte Dauer der behördlich angeordneten Maßnahmen einen Anspruch auf Verdienstausfallentschädigung, so der DGB.

"Zeichen der Solidarität in der Krise!“

Claudia Tiedge, stellvertretende NGG-Vorsitzende: „Mindestens 80 Prozent des ausgefallenen Nettoverdienstes sind nötig, um Mieten, Versicherungen und laufende Lebenshaltungskosten halbwegs zu kompensieren. Wie beim Kurzarbeitergeld reichen 60 oder 67 Prozent nicht aus und auch hier muss von der Bundesregierung dringend nachgebessert werden! Frauen übernehmen ohnehin schon den weitaus größeren Anteil der Betreuungs- und Pflegezeiten. Durch die Krise hat sich diese Rollenverteilung noch verstärkt. Gerade in den von uns betreuten Branchen arbeiten viele Frauen im Niedriglohnbereich. Da muss die Entschädigung höher ausfallen. Hinzukommt die besonders prekäre Situation alleinerziehender Frauen, die kein Familieneinkommen zur Verfügung haben. Für sie und natürlich auch für Männer muss es zusätzlich einen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber geben, der auch stunden- oder tageweise Freistellungen zulässt. Eine solche Familiensoforthilfe ist dringend notwendig, um die enormen Belastungen von Eltern und Pflegenden aufzufangen. Sie wäre ein Zeichen der Solidarität in der Krise!“