Beschäftigte der Zigarrenindustrie streiken für mehr Lohn „Das Arbeitgeberangebot ist ein Hohn“

06. Mai 2021

Zweistündiger Warnstreik beim Zigarrenhersteller Villiger gestern in Bünde Foto: NGG

Um 11,6 Prozent ist der Umsatz laut Statistischem Bundesamt in der deutschen Zigarrenindustrie 2020 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Da ist das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne um gerade einmal 1,2 Prozent zu erhöhen, "ein Schlag ins Gesicht". Das haben die Beschäftigten diese Woche deutlich gemacht, mit den ersten Warnstreiks seit 2013: bei Arnold André in Bünde und Königslutter, Dannemann in Lübbecke und bei Villiger in Waldshut-Tiengen und Bünde.

Die NGG fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent, mindestens 75 Cent pro Stunde mehr Lohn für die unteren Lohngruppen und dass kein Lohn unter zwölf Euro liegen darf. NGG-Verhandlungsführer Marcel Mansouri: „Die Leute arbeiten seit Beginn der Pandemie an ihrer Belastungsgrenze, schieben Sonderschichten und leisten Überstunden. Das Angebot der Arbeitgeber von 1,2 Prozent Lohnerhöhung ist ein Hohn und das Gegenteil von Wertschätzung. In der untersten Lohngruppe wären das nur 14 Cent mehr pro Stunde.“ Die Tarifverhandlungen werden am 17. Mai fortgesetzt.