Anlässlich der in dieser Woche veröffentlichten Meldung der zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehörenden Internationalen Krebsforschungsagentur IARC, wonach verarbeitete Fleischerzeugnisse wie Wurst und Schinken krebserregend seien, hat die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger vor Panikmache gewarnt: „Wir halten es für falsch, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu verteufeln. Natürlich wissen wir, dass einseitige Ernährung krankmachen kann. Problematisch sind nicht die Lebensmittel an sich, sondern die Häufigkeit ihres Konsums. Es kommt darauf an, in Maßen zu genießen, nicht in Massen“.
Lebensmittel als billige Massenware
Rosenberger wies ebenfalls darauf hin, dass es genauso wichtig sei Lebensmittel nicht unter Wert zu verkaufen: „Lebensmittel – nicht nur Fleisch, sondern beispielsweise auch Milch – werden in Deutschland als billige Massenware verramscht. Da kann es nicht wunder nehmen, dass das Bewusstsein für das richtige Maß und den Wert der Nahrungsmittel verlorengeht.“ Oft sei der Verkaufspreis nicht ausreichend, um die Produktionskosten zu decken. Dies gehe zu Lasten sowohl der Landwirte als auch der Beschäftigten in der Ernährungsindustrie. Rosenberger forderte in diesem Zusammenhang Handel und Verbraucher zu einem Umdenken auf. Der Handel müsse die tatsächlichen Produktionskosten berücksichtigen und die Verbraucher auf die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards hinweisen. „Ein nachprüfbares Gütesiegel ist dafür ein geeignetes Mittel“, so Rosenberger.