NGG-Vize sieht Unternehmen in der Pflicht

Siebert: "Ausbildungsqualität bleibt Dauerbrenner"

Dortmund – 12. April 2014

„Die Probleme bei der Qualität der Ausbildung in den gastgewerblichen Berufen sind seit Jahren bekannt. Fast jede zweite Ausbildung wird vorzeitig beendet. Andererseits kämpft das Gastgewerbe mit dramatischen Rückgängen bei den Ausbildungszahlen und beklagt einen Mangel an Fachkräften ebenso wie das Bäcker- und Fleischerhandwerk. Dies belegt erneut der in dieser Woche vom Bundeskabinett beschlossene Berufsbildungsbericht 2014. Dieser Teufelskreis kann nur von den Unternehmen selbst durchbrochen werden.“

Das hat Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am Samstag auf einer Veranstaltung seiner Organisation in Dortmund erklärt. „Diese Branchen und Arbeitgeber können ihr Image nur verbessern und werden für Jugendliche nur attraktiv, wenn sie gute Ausbildungsbedingungen bieten, Wertschätzung und zukunftsweisende Perspektiven nach der Ausbildung sowie eine bessere Bezahlung."

Werden Auszubildende hingegen nur als billige Arbeitskräfte missbraucht und für Tätigkeiten eingesetzt, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben, wolle kaum jemand noch einen Beruf lernen. Erschwerend komme hinzu, dass oft Perspektiven für Berufsanfänger in der ausgewiesenen Niedriglohnbranche Gastgewerbe, in der rund die Hälfte der Beschäftigten mit einem Minijob arbeitet, fehlen. „Ein wichtiger Baustein, damit dem Lohndumping eine untere Grenze gesetzt wird, ist deshalb die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro. Völlig unverständlich ist es, dass der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der eine Mitgliedschaft im Verband ohne Tarifbindung anbietet, dagegen Sturm läuft und Ausnahmen beim Mindestlohn für Jugendliche fordert.“