Internationaler Aktionstag für bessere Arbeitsbedingungen im Bereich Fast Food

Siebert: „Systemgastronomie darf keine Mindestlohnbranche werden

Berlin – 14. Mai 2014

Die IUF (Internationale Gewerkschaftsföderation für den Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Gastgewerbe- und Genussmittelsektor), in der auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mitglied ist, hat zum internationalen Aktionstag am Donnerstag, 15. Mai 2014, aufgerufen. Gefordert werden bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Zur Situation in deutschen Systemgastronomie hat Burkhard Siebert, stellvertretender NGG-Vorsitzender, erklärt:

Die Markengeber der großen Franchisesysteme, wie McDonald’s und Burger King, müssen noch stärker ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. So muss die Anwendung von Tarifverträgen Bestandteil der Franchiseverträge werden. Die Markengeber sollten nicht nur die Systemstandards überprüfen, sondern müssen auch einschreiten, wenn Rechte der Beschäftigten verletzt werden. Bei den aktuellen Auseinandersetzungen mit der Burger King GmbH mit mehr als 320 Fällen, in denen die NGG ihren Mitgliedern Rechtsschutz gewährt, ist die Dachorganisation erst eingeschritten, als die Offenlegung von Missständen bei Hygiene und Lebensmittelsicherheit den Umsatz hat drastisch einbrechen lassen. Qualitätsstandards müssen auch für die Arbeitsbedingungen und die Zahlung von Löhnen gelten. Zur sozialen Verantwortung gehört aber auch, dass der Anteil von Teilzeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung zurückgedrängt wird.“

Siebert verwies drauf, dass seit den Osterferien die Beschäftigten der Autobahnraststätten Autogrill in Thüringen und Bayern unbefristet streiken. Auch in dieser Woche gebe es wieder Aktionen, um einen Tarifvertrag durchzusetzen.

„Der derzeitige Tarifvertrag mit dem Bundesverband der Systemgastronomie läuft bis Ende des Jahres und muss dringend weiter entwickelt werden. Schon heute fordern wir die Arbeitgeber auf, Tarifverträge deutlich über der Marke des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro abzuschließen. Die Tarifrunde 2014 wird unser Beitrag zu den internationalen Aktivitäten sein. Die Systemgastronomie darf keine Mindestlohnbranche werden.“