Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG)

Projekt zur Beschäftigungssicherung gestartet

Berlin – 2. Juni 2015

Nachdem die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG) Mitte Mai die Pläne zur Schließung von drei Produktions- und zwei Vertriebsstandorten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bekannt gegeben hatte, starteten Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein Projekt zur Sicherung der Beschäftigung.

Bis Mitte Juni werden wir ein Konzept zur Beschäftigungssicherung vorlegen“, kündigte Johan Botella, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Mitglied des NGG-Hauptvorstands an: „Wir werden über erweiterte Dienstleistungen neue Beschäftigungschancen schaffen und damit gleichzeitig die Kundennähe und -bindung verbessern“. So soll verhindert werden, dass die Schließungspläne im vollen Umfang – 500 von 3.250 Beschäftigten sind betroffen – zum vermeidbaren Verlust von Arbeitsplätzen führen.

Ermöglicht werde dieses Verfahren durch den kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag, in dem vor der Umsetzung von geplanten Maßnahmen eine Stillhaltefrist von zwölf Wochen vereinbart wurde. Diese Frist nutzen Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaft NGG, unterstützt von externen Beratungsunternehmen, um ein Alternativkonzept auszuarbeiten.

Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaft NGG befürchten, dass die derzeitigen Pläne infolge der Reduzierung des Mehrweganteils nur der Anfang der deutschlandweiten Schließung weiterer Standorte ist.  

Hintergrund

Auslöser für die Pläne der CCE AG sind Veränderungen des Marktes wegen sinkender Anteile von Mehrwegflaschen und veränderter Lieferstrukturen der großen Handelsketten. Ursachen dafür sind die Bestrebungen des Handels, insbesondere der Discounter, Einwegverpackungen zu forcieren, aber auch der fehlende Einfluss der Politik, Mehrweg zu stärken. Gesamtbetriebsrat und NGG sehen dies auch, seien aber der Auffassung, dass diesen Veränderungen nicht nur defensiv durch Rückbau begegnet werden sollte, sondern dass sie auch Chancen bieten. Zudem sei Coca-Cola ein Marktteilnehmer, der durchaus die Macht habe, diesen Markt zu beeinflussen.

Coca-Cola habe mit 50 Prozent immer noch den höchsten Mehrweganteil aller Hersteller in diesem Sektor. Trotzdem schaffe Coca-Cola die 1,5-Liter-Mehrwegflasche ab und ersetze sie durch Einwegverpackungen. Dieselben Überlegungen gibt es auch für die sehr viel weiter verbreitete 0,5-Liter-Mehrwegflasche. Gesamtbetriebsrat und NGG begrüßen es, dass die 1-Liter-Mehrwegflasche auf Dauer erhalten bleibe, ebenso wie die Mehrweg-Glasflaschen. Dennoch werde die Reduzierung des Mehrweganteils Arbeitsplätze in erheblichem Umfang kosten.

Ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens sei die „Rote Flotte“, die eigenen Fahrzeuge zur Auslieferung. Dies dürfe nicht aufgegeben werden, um auch zukünftig die Kundenähe zu sichern. Ebenso sollten nicht nur Großkunden mit hohen Umsätzen beliefert werden, sondern auch weiterhin Kleinkunden, sprich die Eckkneipe, mit den höheren Margen. Grundsätzlich sollte auch weiterhin am bewährten Prinzip der regionalen Produktion und Distribution festgehalten werden. Eine Verlagerung zu externen Logistikunternehmen würde Marktanteile und Kundenbindung massiv gefährden.

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