Rosenberger: Flüchtlinge sind Chance für das Gastgewerbe
Würzburg, 27. November 2015
Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn für Flüchtlinge hat Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut strikt abgelehnt. „Wer Flüchtlingen den Mindestlohn verwehrt, der schafft ihn ab“, so die NGG-Vorsitzende auf der 150-Jahr-Feier ihrer Organisation am Freitag in Würzburg.
Der Zuzug Hunderttausender Flüchtlinge sei eine große Chance, den Fachkräftemangel zu lösen – vor allem im Gastgewerbe. Traditionell sei der Ausländeranteil in dieser Branche sehr hoch. Voraussetzung sei es aber, dass die Qualifizierungen geklärt und Anerkennungsverfahren beschleunigt sowie Unterstützung beim Spracherwerb ermöglicht werden. „Der gesetzliche Mindestlohn bietet darüber hinaus geradezu die Chance für die Integration in den Arbeitsmarkt, weil diese untere Haltelinie niemanden ausgrenzt. Deshalb darf es keine Ausnahmen für Flüchtlinge geben. Im Gegenteil: Alle Ausnahmen für den Mindestlohn gehören auf den Prüfstand und abgeschafft. Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Ausnahmen für Langzeitarbeitslose, um sie Beschäftigung zu bringen, erfolglos waren. Wer jetzt die Not der Flüchtlinge ausnutzen will, um einen neuen Dumpinglohn-Arbeitsmarkt zu installieren, der will den Mindestlohn abschaffen und gefährdet den sozialen Frieden. Auf dem Arbeitsmarkt darf es keine Menschen erster und zweiter Klasse geben – seien es Langzeitarbeitslose oder Flüchtlinge.“
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