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Rosenberger: „Die Weltgesundheitsorganisation springt zu kurz“

WHO-Empfehlung zum Zuckerverzehr

Berlin – 5. März 2015

Als „praxisuntauglich und einseitig“ hat Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation bezeichnet, den täglichen Verzehr von Zucker noch einmal zu reduzieren und so genannten freien Zucker auf fünf Prozent der täglichen Energiezufuhr zu beschränken.

„Wir brauchen eine gute Kennzeichnung mit Angabe der Inhaltsstoffe, Nährwerte und Zutaten, aber keine Grenzwerte und Verbote. Das Problem von Übergewicht und Fettsucht oder Karies und seinen Folgen kann nicht allein mit der Reduzierung der täglichen Aufnahme von Zucker gelöst werden. Dazu gehört auch Wissen über Ernährung und Bewegung. Die Balance ist entscheidend. Schon Paracelsus prägte den Satz ‚Sola dosis facit venum – Nur die Dosis macht das Gift‘. Alles kann schädlich sein, wenn es in Massen und nicht in Maßen genossen wird, egal ob Zucker, Tabak, Alkohol, Fett oder Salz.“

Rosenberger warnte vor einer Spirale, die mit derartigen Empfehlungen ausgelöst werde: „Haben wir demnächst Schockfotos von verfaulten Zähnen auf einer Keksdose, einem Schokoriegel oder einer Limo-Flasche zu erwarten? Oder steht demnächst folgerichtig wieder die Forderung nach einer Zucker- oder Fettsteuer auf der Tagesordnung?“

Kinder sollten frühzeitig lernen, woraus Lebensmittel bestehen, wie sie hergestellt und zubereitet werden und wie sie sich gesund ernähren können. Deshalb biete es sich an, dass das Thema Ernährung auch im Sozialkundeunterricht fest verankert werde, forderte die NGG-Chefin.

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