Tiefe Spaltung zwischen Arbeitsmarkt und Gesellschaft

Rosenberger: "Technik muss dem Menschen dienen"

München – 4. März 2017

„Wert der Arbeit. Welche Gesellschaft wollen wir?“ Zu diesem Thema diskutieren am Samstag, 4. März 2017, Kardinal Dr. Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, der Vorsitzende des DGB Bayern Matthias Jena und Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Auf der Veranstaltung des NGG-Landesbezirks Bayern hat die NGG-Vorsitzende darauf hingewiesen, dass der kürzlich vorgelegte Armutsbericht von zehn Wohlfahrtsverbänden zeige, dass Arbeitsmarkt und Gesellschaft in Deutschland tief gespalten seien. Trotz steigendem Wohlstand, guter Konjunktur und voller Staatskasse seien fast 13 Millionen Menschen – Tendenz steigend – arm.

„Es ist schon bedrückend genug, dass Arbeitslose, Alleinerziehende oder Rentner dem Armutsrisiko ausgesetzt sind. Aber auch Menschen, die jeden Tag in Vollzeit arbeiten, können damit nicht ihre Existenz sichern und sind von Armut betroffen: Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland arbeitet für einen Niedriglohn von weniger als zehn Euro pro Stunde. Das ist beschämend für die reiche Bundesrepublik.“ Hinzu komme das Problem atypischer Beschäftigung, wie z. B. Leiharbeit, Werkverträge und Minijobs. Diese Zustände seien nicht einfach hinzunehmen. „Solche Beschäftigungsverhältnisse brauchen Regeln bzw. müssen politisch zurückgedrängt werden – zugunsten guter tarifgebundener Arbeit und regulärer Beschäftigung.“ Das bleibe eine Aufgabe, gerade in Zeiten guter Konjunktur.

Die Zukunft der Arbeit sollte im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte stehen, hat Rosenberger gefordert. „Gewerkschaften und Betriebsräte wollen die Zukunft der Arbeit gestalten. Es darf niemals vergessen werden, dass gute Arbeit menschengerechte Arbeit ist. Die Technik muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.“

Ansprechpartner für die Presse vor Ort:
Landesbezirkssekretär Johannes Specht:
Mobil: 0151 126 71 279 / E-Mail: johannes.specht@ngg.net

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