Preiskampf zwischen Discountern

Rosenberger: Fleisch ist keine Ramschware

Hamburg, 1. Juni 2017

Die Dumpingangebote der Discounter Aldi, Lidl und Netto hat Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), als „unanständig und pietätlos“ kritisiert und eine neue Wertedebatte gefordert.

Der Preiskampf zwischen den Discountern in der Lebensmittelwirtschaft nimmt eine neue Dimension an. Waren es zuletzt vor allem Milch- und Butterprodukte, die in diesem Wettkampf immer billiger wurden, sind jetzt zum Start der Grillsaison Fleischprodukte dran. Aldi Süd bietet 600 Gramm Schweinenackensteak für 1,99 Euro an, Lidl Gyros zum selben Preis. Auch die Preise bei Netto sind nur wenige Cent höher.

Fleisch ist ein hochwertiges Produkt und keine Ramschware. Dies muss der Kunde am Preis erkennen können“, hat Rosenberger gefordert. Mit diesen Dumpingpreisen werde erheblicher Druck auf die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Ernährungsindustrie und die landwirtschaftlichen Erzeuger ausgeübt.

Rosenberger spricht sich für eine nachhaltige Lebensmittelpolitik aus, die sowohl sozial, ökologisch und ökonomisch gerecht ist. „Dazu gehört eine neue Wertediskussion“, so die NGG-Vorsitzende. „Die großen Discounter, die in Deutschland die Preise bestimmen, könnten mit gutem Beispiel vorangehen – mit einer angemessenen Preispolitik, die die Zustände in der Branche verbessern. Der Lebensmitteleinzelhandel muss sich endlich seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen, seiner Verantwortung für den Wert des Produkts, der Herstellungs- und Arbeitsbedingungen.”

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