Bundesfrauenkonferenz der Gewerkschaft NGG eröffnet

Bundesfrauenkonferenz: "Mehr Frauen in die Betriebsräte"

Sprockhövel, 13. Oktober 2017

Auf der 11. Bundesfrauenkonferenz der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die am heutigen Freitag in Sprockhövel begann, diskutieren 100 Delegierte die aktuellen und strategischen Herausforderungen gewerkschaftlicher Frauenpolitik.

Für die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger ist es wichtig, dass die älteste Forderung der Frauenbewegung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit mit der Initiative Lohngerechtigkeit „:was uns zusteht“ inzwischen fest verankert ist. „Wir haben die ersten Tarifverträge auf Entgeltdiskriminierung überprüft und setzen diese Ergebnisse um. Wir können eine durchweg positive Zwischenbilanz ziehen und werden diesen Weg weitergehen.“ Rosenberger: „Das ist ein großartiger Erfolg.“ Dies würdigte auch Manuela Schwesig, heute Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, die die Schirmherrschaft für die Initiative Lohngerechtigkeit in ihrer Zeit als Bundesfrauenministerin übernommen hatte, in ihrem Grußwort: „Die Frauen in Gewerkschaften wie der NGG nehmen die Dinge selbst in die Hand und engagieren sich in der Initiative Lohngerechtigkeit und fordern, was ihnen zusteht. Das verdient Respekt und Unterstützung.“

Doch damit seien bei weitem nicht alle frauenpolitischen Ziele erreicht. Michaela Rosenberger befürchtet, dass die eigenständige soziale Sicherung von Frauen nicht auf der Prioritätenliste der künftigen Bundesregierung stehe und erinnerte an die gewerkschaftlichen Forderungen wie Abschaffung von Minijobs und Ehegattensplitting sowie die bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie von Frauen und Männern.

Elke Hannack, die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, sieht ebenfalls großen Handlungsbedarf und geht davon aus, dass „wir in der neuen Legislaturperiode energisch für unsere Interessen streiten müssen.“ Darauf wies Hannack bei der Eröffnung hin und kündigte an, wo es im Parlament an Entschlossenheit mangele „werden wir auf tariflicher und betrieblicher Ebene hart daran arbeiten, die Entgeltlücke, die Arbeitszeitlücke und die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern endlich zu überwinden.“
Doch nicht allein die Politik sei gefordert – Rosenberger setzt darauf, dass viel Frauen motiviert sind, an den Zielen mitzuarbeiten und sich einzumischen. „Das heißt, mehr Frauen gehören in die Betriebsräte.“