Equal Pay Day 2019 Es wird endlich Zeit: Gleicher Lohn für Frauen und Männer!

Hamburg, 18. März 2019

Heute ist Equal Pay Day: Bis heute erhalten Frauen in Deutschland rechnerisch für ihre Arbeit kein Geld, da sie im Schnitt 21 Prozent weniger als Männer verdienen. „Das muss sich endlich ändern – und es lässt sich ändern“, ist sich Claudia Tiedge, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), sicher.

„Wir feiern in diesem Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht und 70 Jahre Gleichstellung im Grundgesetz. Von echter Gleichstellung zwischen den Geschlechtern sind wir angesichts der ungleichen Bezahlung und großer weiblicher Altersarmut aber noch weit entfernt“, kritisiert Tiedge und betont, worauf es jetzt statt der alljährlich immer gleichen Bekundungen wirklich ankommt:

„Ein niedriges Einkommen bedeutet eine niedrige Rente im Alter: Momentan erhalten Frauen 53 Prozent weniger Rente als Männer! Deshalb fordern die Gewerkschaften die Bundesregierung auf, im Interesse von Millionen Menschen schnell den Weg für die Grundrente frei zu machen! Und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung.“ Wenn die Bunderegierung das nicht endlich anpacke, werde es immer mehr Niedrigrenten geben, von denen im Alter niemand würdig leben könne. Betroffen seien vor allem Frauen, die besonders oft zu Niedriglöhnen arbeiten müssten.

„Der massiven Rentenlücke müssen wir mit guter Bezahlung und sozial abgesicherten Arbeitsplätzen entgegenwirken. Der Auskunftsanspruch über vergleichbare Gehälter und ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit sind zwar wichtige Schritte. Gesetze zur Entgelttransparenz oder zur Brückenteilzeit helfen aber wenig, wenn zwei Drittel der Frauen davon ausgeschlossen sind. Denn die arbeiten oft in kleinen und mittleren Unternehmen, in denen diese Regelungen gar nicht erst gelten. Hier muss die Politik nachschärfen: Ansprüche auf alle Beschäftigten unabhängig von der Betriebsgröße ausweiten, mehr Verbindlichkeit und Sanktionen, wo Unternehmen noch nicht erkannt haben, dass mehr Lohngerechtigkeit allen nutzt!“

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