Süßwarenindustrie Adjan: „Wir gehen mit dem Rückenwind aus mehr als 60 Streiks in die Verhandlung“

 

Hamburg, den 21. Juni 2023: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geht mit „starkem Rückenwind“ in die morgen, Donnerstag, den 22. Juni 2023, stattfindende dritte Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). NGG und BDSI verhandeln in Hamburg über einen neuen Tarifvertrag für die 60.000 Beschäftigten der deutschen Süßwarenindustrie. „In den vergangenen Wochen haben die Beschäftigten von Landshut bis Lübeck gezeigt, dass sie entschlossen sind, sich durchzusetzen. Sie werden sich nicht mehr mit viel zu niedrigen Löhnen abspeisen lassen. Mit dem Rückenwind aus mehr als 60 Streiks und einem klaren Auftrag gehen wir in die Verhandlung und erwarten, dass die Arbeitgeber diesmal ein substanzielles Angebot mitbringen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der NGG und Verhandlungsführer Freddy Adjan.

Gemeinsam seien tausende Beschäftigte von bekannten Unternehmen wie Lindt & Sprüngli, Bahlsen, Unilever und Storck in den Streik getreten. „Die Beschäftigten haben in eindrucksvollen Warnstreiks, etliche davon 24 Stunden lang, deutlich gemacht, dass sie sich nicht mit Peanuts abspeisen lassen. Die Inflation ist weiterhin extrem hoch und vielen Menschen brennt förmlich das Portemonnaie.“, beschreibt Adjan die Stimmung.

Die NGG habe die dringende Erwartung, dass die Arbeitgeber das Signal aus den Betrieben verstanden haben. Adjan: „Wir können die Streiks problemlos ausweiten. Unsere Streikwelle hat eine enorme Dynamik in den Betrieben entfacht. Wenn nötig, werden wir eine Urabstimmung durchführen und in unbefristete Streiks gehen. Die Belegschaften sind mehr als bereit.“

Die Gewerkschaft NGG hat folgende Forderungen an die im Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) organisierten Unternehmen gerichtet:

  • 500 Euro mehr pro Monat in den unteren Tarifgruppen A bis E
  • 400 Euro mehr pro Monat in allen anderen Tarifgruppen
  • 200 Euro mehr pro Monat für die Auszubildenden, zusätzlich eine Fahrtkostenpauschale
    von 50 Euro monatlich

Die Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags soll 12 Monate betragen

 

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